182 Alpenstrandläufer
Calidris alpina E Dunlin
F Bécasseau variable
Kennzeichen
Gew. 58 g. Dieser Strandläufer ist klein, häufig und gesellig. Das Prachtkleid im Frühjahr und im Sommer zeichnet sich durch einen ausgedehnten, schwarzen Bauchschild aus, die Oberseite ist warmbraun mit Schuppenmuster. Das Schlichtkleid ist mehr graubraun, die Unterseite weiß, die Brust streifig. Im Flug fällt eine helle Flügelbinde auf, Schwanz- und Bürzelseiten sind weiß. Der schwarze, recht lange Schnabel ist an der Spitze etwas abwärts gebogen (vgl. Sichelstrandläufer). Schon im Jugendkleid weisen die Vögel eine ungleichmäßige dunkle Fleckung des Bauches auf. Zur Zugzeit im Watt der Nord- und Ostsee finden sie sich in riesigen Trupps ein, die wie Starenschwärme gemeinsame Wendungen mit Aufleuchten der Unterseite und andere Flugmanöver ausführen. Sie fliegen dicht über dem Watt als lange Bänder, im freien Raum aber als geschlossener kompakter Schwarm.
Verbreitung und Lebensraum
Als nordischer Sommervogel kommt er vorwiegend in der Arktis der Alten und Neuen Welt vor. Die Unterart des nördlichen Mitteleuropas (schinzii) ist weitgehend ausgestorben. Die Art bewohnt feuchte Wiesen, Moorgebiete und Tundren, in Skandinavien die Bergtundren (Name!). Wichtig für die Wahl des Brutreviers ist kurzrasige, das Laufen nicht behindernde Vegetation mit Deckung bietenden Bulten. Zu den Zugzeiten halten sich die Vögel scharenweise im Wattenmeer auf, wo sie im Sommer mausern, finden sich aber auch auf Schlammflächen im Binnenland ein.
Gesang
Bezeichnend sind phrasierte Strophen aus ansteigend rollend-reibenden Elementen wie »rüid« (a G1), die auch bei Störung im Brutrevier zu hören sind. Ansonsten ist die Strophe zusammengesetzt: Nach betontem, leicht ansteigendem Beginn (»drürr-drürr« oder »driip-driip«) folgt ein abfallender und sich verlangsamender schnurrender Triller. Der Gesang wird sowohl am Boden als auch in der Luft vorgetragen. Beim Singflug wechseln Phasen von aktivem Schwirrflug (mit nach unten gehaltenen Flügelspitzen) mit Gleitphasen ab, während derer gesungen wird. Am Ende des Singflugs werden die Flügel schräg nach oben gestellt. Der Vogel schießt mit weit klingendem, absinkendem »tri-ririri...« herab. Daneben äußert er lange Serien quakender »gruäk-gruäk...«.
Rufe
Im Flug und bei Alarm im Brutrevier ist ein charakteristischer, reibender, nasaler Triller wie »trirr« oder »trih« oder »drrüd« (b R1) zu hören, der auf die Ferne weicher klingt. Er kann am ehesten mit dem Flugruf des Sumpfläufers [175] verwechselt werden. Bei der Nahrungssuche im Trupp am Boden äußern sie auch Kurzlaute wie »ti«. Bei Störung am Nest folgen gereihte »rüt-rit-rü« oder kehlige, raue »grejäk« u. ä., auch ein jämmerliches Piepsen. Das Küken ruft hoch »sii«, ein verängstigter Jungvogel »tschrii«.
Instrumentallaute
Große exerzierende Flugtrupps erzeugen einen dumpf rauschenden Flugschall.
Verwechslungsmöglichkeit
Der reibend-nasale, häufig als Flugruf geäußerte Triller ist bezeichnend.
Familie Scolopacidae – Schnepfen-Verwandte
- 155 Regenbrachvogel
- 156 Großer Brachvogel
- 157 Uferschnepfe
- 158 Pfuhlschnepfe
- 159 Waldschnepfe
- 160 Zwergschnepfe
- 161 Doppelschnepfe
- 162 Bekassine
- 163 Odinshühnchen
- 164 Thorshühnchen
- 165 Flussuferläufer
- 166 Dunkler Wasserläufer
- 167 Rotschenkel
- 168 Teichwasserläufer
- 169 Grünschenkel
- 170 Waldwasserläufer
- 171 Bruchwasserläufer
- 172 Terekwasserläufer
- 173 Kampfläufer
- 174 Steinwälzer
- 175 Sumpfläufer
- 176 Knutt
- 177 Sanderling
- 178 Zwergstrandläufer
- 179 Temminckstrandläufer
- 180 Sichelstrandläufer
- 181 Meerstrandläufer
- 182 Alpenstrandläufer