Ordnung Charadriiformes – Wat-, Alken- und Möwenvögel
Familie Scolopacidae – Schnepfen-Verwandte

167 Rotschenkel

Tringa totanus

E Common Redshank
F Chevalier gambette

vogel

Kennzeichen

Gew. 120 g. Er ist ein relativ kleiner Wasserläufer, gut drosselgroß, mit langen, leuchtend roten Beinen, langem Schnabel mit rötlicher Basis und dunkler Spitze. Das Gefieder der Oberseite ist bräunlich mit hellen Flecken, und sind gleich. Die Unterseite ist heller, mit dunklen Flecken gezeichnet. Im Flug leuchtet ein ausgedehnter weißer Bürzel auf, kombiniert mit einem breiten, weißen Flügelhinterrand, der zur Flügelspitze hin ausläuft. Die Füße überragen den Schwanz. Zur Brutzeit stehen die Vögel gern auf Pfählen oder anderen Warten im Revier. Zur Zugzeit sind sie teilweise gesellig, fliegen auf größere Distanz sogar in Keilformation.


Verbreitung und Lebensraum

Rotschenkel sind Teilzieher, vor allem in Nord- und Osteuropa, im Süden zerstreut. Sie bewohnen Sümpfe und Feuchtwiesen, besonders in Küstennähe; zur Nahrungssuche fliegen sie auch ins Watt. Die Siedlungsdichte an der Küste ist stellenweise hoch. Als Wiesenvogel ist die Art im Binnenland durch Trockenlegung bestandsgefährdet oder bereits ausgestorben.


Gesang

Der Gesang besteht abwechselnd aus einer anhaltenden Folge von gedehnten Silben wie »tlüü-tlüü...« (a G1, Typ 1) oder aus wiederholten Doppelsilben wie »tlütlü...tlütlü…« (b G1, Typ 2). Er wird von erhöhter Warte aus oder im Singflug vorgetragen: ein ausgedehnter, fast horizontaler Flug in etwa 50 m Höhe geradeaus oder in großen Kurven, mit abwechselnd kurzer Steigflugphase unter zitternden Flügelschlägen und langer Gleitflugphase. Diese führt schwach abwärts, dabei sind die Flügelspitzen herabgebogen. Der Vogel landet abschließend mit steil hochgestellten Flügeln, die noch kurze Zeit so gehalten werden. Bei der Bodenbalz geht das aus dem Gesang zu einem tonlosen, lang gedehnten Schnarren »trrrrr…« (c R3) über, wobei es sich mit Flügelschwirren bzw. asymmetrisch gespreiztem Schwanz dem annähert.


Rufe

Die normalen, meist im Flug geäußerten Rufe sind ein klangvolles »tjü«, doppeltes »tjüjü« oder verklingendes »tjü-dü-dü« (f R4), außerdem schnell trillernd und weicher »dülülü« und »dijie«. Die ähnlichen Rufe des Grünschenkels »kjü-kjü-kjü« sind härter und bleiben gleich laut. Bei Störung im Brutrevier erklingt anhaltend und rhythmisch gereiht »tjik-tjik...« (d R1) oder »tschik...«, auch hart »chip-chip...«, von einer Warte aus oder im Flug. Bewegt sich der Störenfried, geht der Vogel zu »tüli«-Rufen über. Vor dem Auffliegen hört man oft ein einsilbiges, gedehntes »tüht« oder »tjüh« (e R2), das in der Klangfarbe den Flugrufen entspricht. Bei starker Bedrängnis stoßen sie ein scharfes »tit« oder gepresste »kschri«-Rufe aus.


Verwechslungsmöglichkeit

Die mehrsilbigen Flugrufe sind weich verklingend, beim Grünschenkel [169] hart lachend.