168 Teichwasserläufer
Tringa stagnatilis E Marsh Sandpiper
F Chevalier stagnatile
Kennzeichen
Gew. 65 g. Der Teichwasserläufer ist ein zartgliedriger schlanker Wasserläufer, kleiner als der Rotschenkel. Der Schnabel ist schwarz und gerade, dünner als beim Grünschenkel. Das Gefieder zeigt sich im Schlichtkleid sehr hell, mit heller Stirn. Im Prachtkleid ist der Rücken fleckig, Oberkopf, Halsoberseite und Vorderrücken sind dunkel gestreift. Im Flug ist der Vogel dem Grünschenkel ähnlich, jedoch überragen die Füße das Schwanzende stärker. Die Flügeloberseite ist dann dunkel, Rücken und Bürzel leuchten als schmales weißes Feld hervor. Die Vögel waten gern wie Dunkelwasserläufer mit gesenktem Schnabel im Wasser und nehmen Nahrung von der Wasseroberfläche auf, sie können auch schwimmen. Sie schließen sich nicht ungern gründelnden Enten an. Im Laufen wirken sie grazil, beinahe wie ein Stelzenläufer. Zur Brut bilden sie lockere Kolonien, brüten aber auch einzeln. Im Winterquartier treten sie gelegentlich in größeren Trupps auf, in Westeuropa trifft man sie meist nur als Einzelvögel oder kleine Gruppen an.
Verbreitung und Lebensraum
Die Art ist Brutvogel der östlichen Paläarktis, in Mitteleuropa seltener Gast, am ehesten im Osten, hat aber 2012 in Deutschland gebrütet. Sie kommt an Binnengewässern und in Sümpfen, gelegentlich an Lagunen und Salinen vor. Die Brutplätze liegen in Steppenlandschaften mit geringem oder fehlendem Baumbewuchs, wo flache Wasserstellen vorhanden sind.
Gesang
Der Singflug am Brutplatz beginnt mit zwei »tjik«- oder »djük«-Elementen und einem raschen gedehnten Triller »tirrrr« (a G1); danach folgen rhythmisch vorgetragene melodische »duwüe-duwüe...«, »pitüi-pitüi...« oder »tjui-tjui...«, ähnlich dem Rotschenkel, aber langsamer und melancholischer. Dabei steigt das mit schnellen, zitternden Flügelschlägen auf, darauf folgt eine Gleitphase mit abgesenkten Flügelspitzen. Der Vogel landet mit nach oben gestreckten Flügeln, wie bei Wasserläufern üblich.
Rufe
Außer im Brutrevier sind sie wenig ruffreudig. Beim Abflug und im Flug stoßen sie ein einsilbiges kurzes »kjü« (c R2), »tju« oder »kli« aus. Dazu kommen Rufreihen wie »djüdjüdjü...« oder »küjkük« (c R2), höher, schneller und weicher als beim Grünschenkel; daran angehängt folgen z. T. andere Flugrufe oder andersartige Elemente wie einzelne »psipp«, zweisilbige »psi-sit« oder eine kurze Strophe wie »bi-wi-wi-dju-it«. Bei Störung im Brutrevier sind kontinuierlich gereihte und harte »kjü-kjü-kjü…« oder »djik-djik…« (b R1) und erregte, z. T. sich überschlagende »krii krii tjü tjü...« typisch. Die Vögel verleiten nicht am Nest, sondern fliegen dem Feind schon auf 200-300 m Entfernung entgegen und umkreisen ihn rufend.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Rufreihen sind höher und schneller als beim Grünschenkel [169].
Familie Scolopacidae – Schnepfen-Verwandte
- 155 Regenbrachvogel
- 156 Großer Brachvogel
- 157 Uferschnepfe
- 158 Pfuhlschnepfe
- 159 Waldschnepfe
- 160 Zwergschnepfe
- 161 Doppelschnepfe
- 162 Bekassine
- 163 Odinshühnchen
- 164 Thorshühnchen
- 165 Flussuferläufer
- 166 Dunkler Wasserläufer
- 167 Rotschenkel
- 168 Teichwasserläufer
- 169 Grünschenkel
- 170 Waldwasserläufer
- 171 Bruchwasserläufer
- 172 Terekwasserläufer
- 173 Kampfläufer
- 174 Steinwälzer
- 175 Sumpfläufer
- 176 Knutt
- 177 Sanderling
- 178 Zwergstrandläufer
- 179 Temminckstrandläufer
- 180 Sichelstrandläufer
- 181 Meerstrandläufer
- 182 Alpenstrandläufer