179 Temminckstrandläufer
Calidris temminckii E Temminck's Stint
F Bécasseau de Temminck
Kennzeichen
Gew. 23 g. Er ist neben dem Zwergstrandläufer der kleinste europäische Watvogel. Der kurze, nur sehr schwach gebogene und dunkle Schnabel ist meist nach unten gehalten auf pickender Nahrungssuche. Die Oberseite ist einheitlich grau ohne die V-Zeichnung des Zwergstrandläufers, die Unterseite weiß mit abgesetzter, grau gemusterter Brustfärbung. Die äußeren Schwanzfedern sind weiß, beim Zwergstrandläufer graubraun. Die Beine sind grünlich oder oliv. Im Flug wird eine schwache Flügelbinde sichtbar. Aufgejagt himmelt der Vogel unter wiederholten Rufen wie eine Bekassine. Die Vögel treten meist einzeln oder in geringer Zahl auf, sie fliegen nicht im Trupp und ziehen bei Nacht.
Verbreitung und Lebensraum
Der Temminckstrandläufer ist Sommervogel in Nordskandinavien und der Arktis der Alten Welt. Er nistet in der Nähe von Gewässern in der Tundra oder Waldtundra. Auf dem Zug rastet er an schlammigen Ufern von Binnengewässern und überwintert im tropischen Afrika.
Gesang
Der Gesang besteht aus kontinuierlichem, minutenlang anhaltendem, rhythmisch steigendem und fallendem Trillern (a G1). Zum Teil treten auch kürzere strophige Abschnitte von etwa 10 s Dauer mit klanglich abweichenden Phrasen auf. Der Klang ist mit »pititi...« oder »kilili...« zu umschreiben, auch wie »rirrrr...«, in heiseren Passagen wie »chichi...«. Mit den Flugrufserien gibt es eine klangliche Ähnlichkeit. Der Gesangstriller ist zarter und wesentlich schneller als das Trillern des Zwergstrandläufers. Das markiert sein Revier mit lerchenartig schwirrendem Singflug oder von einer Warte aus ebenfalls mit Flügelschwirren singend, z. T. sogar im Rüttelflug.
Rufe
Beim Abflug rufen sie trillernd »tirrr« oder endbetont »tritititt«, meist anfangs aus 4 Elementen, die folgenden Triller kürzer »tir« aus 2 oder 3 Elementen (b R1). Es kommen auch Einzelelemente wie »pit« vor, dies aber wohl nur vereinzelt und im Kontext mit den Trillern. Es ist zu beachten, dass der Zwergstrandläufer im Brutrevier auch Trillerrufe äußert. Bei aggressiven Auseinandersetzungen im Brutrevier rufen sie gereiht »tsriüü...«, bei Abwehr am Nest ein quietschendes »psii-psii...«. Daneben gibt es weitere Rufe im Kontakt mit Artgenossen.
Verwechslungsmöglichkeit
Im Abflug äußern sie Trillerrufe, der Zwergstrandläufer [178] einsilbige Kurzrufe.
Familie Scolopacidae – Schnepfen-Verwandte
- 155 Regenbrachvogel
- 156 Großer Brachvogel
- 157 Uferschnepfe
- 158 Pfuhlschnepfe
- 159 Waldschnepfe
- 160 Zwergschnepfe
- 161 Doppelschnepfe
- 162 Bekassine
- 163 Odinshühnchen
- 164 Thorshühnchen
- 165 Flussuferläufer
- 166 Dunkler Wasserläufer
- 167 Rotschenkel
- 168 Teichwasserläufer
- 169 Grünschenkel
- 170 Waldwasserläufer
- 171 Bruchwasserläufer
- 172 Terekwasserläufer
- 173 Kampfläufer
- 174 Steinwälzer
- 175 Sumpfläufer
- 176 Knutt
- 177 Sanderling
- 178 Zwergstrandläufer
- 179 Temminckstrandläufer
- 180 Sichelstrandläufer
- 181 Meerstrandläufer
- 182 Alpenstrandläufer