Ordnung Charadriiformes – Wat-, Alken- und Möwenvögel
Familie Scolopacidae – Schnepfen-Verwandte

160 Zwergschnepfe

Lymnocryptes minimus

E Jacksnipe
F Bécassine sourde

vogel

Kennzeichen

Gew. 55 g. Der Vogel ist kleiner als die Bekassine, mit kurzem Schnabel, ohne Scheitelstreif, dafür mit doppeltem Überaugenstreif, ohne Weiß am Schwanz, die Flanke gestrichelt. Durch strohfarbene Längsstreifen der Oberseite ist er im trockenen Gras gut getarnt. Er drückt sich am Boden, bleibt beim Auffliegen meist stumm und landet bald wieder. Einzelgängerisch.


Verbreitung und Lebensraum

Zwergschnepfen brüten als Sommervögel in Nordskandinavien und vom Baltikum an ostwärts. Sie überwintern z. T. in Süd- und Westeuropa; auch in Mitteleuropa gibt es traditionelle winterliche Rastplätze, obwohl viele hier nur Durchzügler sind. Die Bruten finden in nordischen Sümpfen statt. Als Durchzügler halten sie sich an schmalen Gräben und anderen Gewässern und auf Feuchtland mit lockerer Krautschicht auf.


Gesang

Im Brutrevier erklingen ca. 5-7 s dauernde Strophen aus gedämpft schnalzend-klappernden Elementfolgen wie »loggitókk-...«, »goggetigók-...« oder »krok-de-de...« (a G1), die im Klang an ein auf der Straße galoppierendes Pferd oder einen im Leerlauf rhythmisch klopfenden Motor erinnern. Teils am Boden, teils im Revierflug vorgetragen, klingen sie meist auf »o«, aber auch hoch auf »i«.


Rufe

Beim Abflug lassen sie zuweilen ein gedämpftes »ätsch« oder sich zum Ende hin öffnende raue, breite Triller wie »grrrä« oder »prrra« hören. Bei Störung reagieren sie mit trockenem »greg«, manchmal gereiht zu einem harten Triller »quärrrr«. Vom stammt wohl ein summendes, fast krähenartiges »grrrrrr« oder »grerrr« (b).


Verwechslungsmöglichkeit

Im Rastgebiet ist der Vogel weniger auffällig als die Bekassine [162], er fliegt auch nicht mit wiederholten Rufen »himmelnd« davon.