Ordnung Charadriiformes – Wat-, Alken- und Möwenvögel
Familie Scolopacidae – Schnepfen-Verwandte

180 Sichelstrandläufer

Calidris ferruginea

E Curlew Sandpiper
F Bécasseau cocorli

vogel

Kennzeichen

Gew. 57 g. Dieser Strandläufer ist nur wenig größer als ein Alpenstrandläufer; der Schnabel ist aber länger, schlanker und in seinem ganzen Verlauf abwärts gebogen. Meist nehmen die Vögel eine schlanke, aufrechte Haltung ein. Im Prachtkleid ist die Unterseite ähnlich wie beim Knutt rostbraun gefärbt und fast ohne Musterung, die Oberseite ist schuppig gemustert mit braunen Säumen. Im Schlichtkleid sind die Vögel grau, die Unterseite hell. Im Flug fällt ein heller Flügelstreif, vor allem aber ein weißer Bürzel auf.


Verbreitung und Lebensraum

Der Sichelstrandläufer ist Brutvogel der arktischen Tundra Sibiriens auf Dauerfrostboden, auf Flussbänken und an der Küste. In Mitteleuropa tritt er als regelmäßiger Durchzügler im Wattenmeer auf, hier vor allem im Schlickwatt oder auf feinen Schwemmsand-Anlagerungen an Mündungen und Lagunen, aber auch im Binnenland in Rieselfeldern sowie an Klär- und Fischteichen. Er zieht nach Westafrika.


Gesang

Die Strophe von ca. 15 s Dauer ist mehrteilig: Auf kurze »tschik«-Elemente folgen Doppelelemente, eine vierteilige Zwischenphrase und ein ansteigend tonales »Winseln« (c G1). Bezeichnend ist die Folge jeweils ansteigender rollender Elemente wie »trrrüi rüi rüi…« (a G1). Der Gesang wird im Singflug mit Steig- und Gleitphasen bzw. in Imponierhaltung am Boden vorgetragen. Bezeichnend sind gedehnte Passagen mit gleichförmig ansteigendem, rau-tonalem »chrüüih«.


Rufe

Im Flug ist ein kurzer, heller, ein- oder zweisilbiger Triller wie »tirr«, »tirri«, »djürri«, »dirrit« oder »türrit« zu hören, heller und weicher als beim Alpenstrandläufer. In Reihung können sie auch gepresst wie »tschre-tschre…« (d R2) klingen. Bei aggressiven Verfolgungsflügen bringen die Vögel eilige Serien von »wis-wis-wis...« oder »dwi-dwi-dwi...« hervor. Bei der Nahrungssuche hört man Kurzrufe wie »pit« oder »ti«, bei Störung am Nest ein weiches »wuid«, auch gereiht »wit-wit…« (b R1). Ein gegriffener Vogel ruft schrill »psiljet«. Daneben gibt es weitere Rufformen.


Verwechslungsmöglichkeit

Beim Revierflug lassen die Vögel knackende Laute hören, deren instrumentelle Herkunft aber nicht sicher ist.