Ordnung Charadriiformes – Wat-, Alken- und Möwenvögel
Familie Scolopacidae – Schnepfen-Verwandte

161 Doppelschnepfe

Gallinago media

E Great Snipe
F Bécassine double

vogel

Kennzeichen

Gew. 190 g. Diese Schnepfe ist der Bekassine sehr ähnlich, aber etwas dunkler und mit kürzerem Schnabel. Beim Auffliegen fällt bei Altvögeln ausgedehntes Weiß an den Schwanzkanten auf. Anders als die Bekassine fliegt sie meist stumm auf, der Flug ist schwerfällig und führt geradeaus, sie himmelt nicht wie die Bekassine.


Verbreitung und Lebensraum

Sie ist Sommervogel in Norwegen sowie von Finnland und dem Baltikum an ostwärts. In Mitteleuropa tritt sie als seltener Durchzügler auf. Sie bewohnt im Brutgebiet Feuchtwiesen und Sümpfe, zur Zugzeit auch trockeneres Gelände wie Stoppelfelder.


Gesang

Bei der gemeinschaftlichen Bodenbalz der auf der Arena erklingt ein strophiges »Knebbern« aus sich beschleunigenden, metallisch harten Klicklauten »tik-tik-tik...«, als ob eine Glaskugel auf einen glatten Steinboden aufspringt, mit immer kleineren Fallhöhen und dadurch Zeitabständen. Dahinter liegen tonleiterartig auf- und absteigende, tonale hohe, dünne Elemente wie »sisisi...«. Am Ende der etwa 3 s dauernden Strophe schließt sich ein wieherndes »wiije« oder »siü« an (a G1). Das stufig absteigende Schlusselement kann auch trillernd enden. Dabei ist die aufrechte Haltung des Vogels bezeichnend. Meist singen mehrere gleichzeitig, sodass sich die Strophen überlappen. Ritualisierte Kopf- und Flügelbewegungen sowie Flattersprünge begleiten die stimmliche Darbietung. Der Gesang ist etwa 300 m weit zu hören und erklingt vor allem in der Nacht.


Rufe

Selten hört man ein gedämpftes Rätschen beim Abflug. Eine Reihe von weiteren Rufen wurde beschrieben.


Instrumentallaute

Bei Abflug burrender Flugschall.


Verwechslungsmöglichkeit

Der Schauflug der Bekassine [162] mit Meckern fehlt hier, anstelle dessen tritt die Bodenbalz auf der Arena mit bezeichnendem Gesang und Flattersprüngen ein.