411 Maurensteinschmätzer
Oenanthe hispanica E Western Black-eared Wheatear
F Traquet oreillard
Kennzeichen
Gew. 18 g. Dieser Steinschmätzer ist recht klein und langschwänzig, mit einer sich zur Mitte hin stark verschmälernden schwarzen Schwanzendbinde. In beiden Geschlechtern gibt es zwei Morphen, eine weißkehlige (hier dominierend) und eine schwarzkehlige, die aber ökologisch gleichwertig ist. Die fallen im Prachtkleid durch einen weißlichen Mantel mit ockergelbem Ton auf, Kopf und Kehle sind schwarz, ebenso die Flügel. Der Bürzel und die Schwanzbasis sind weiß. Das ist einem Nonnensteinschmätzer- ähnlich, jedoch oberseits wärmer gelblich-graubraun, die Brust ist einheitlicher gelborange. Die Augenmaske beim ist weniger ausgedehnt und der Ockerton intensiver als beim Balkansteinschmätzer. Typisch ist ein Schwanzzucken mit leicht geöffneten Flügeln. Der Nahrungserwerb erfolgt meist von einer Warte aus am Boden. Diese Art wurde bis in die jüngere Vergangenheit mit dem Balkansteinschmätzer zum Mittelmeersteinschmätzer vereint.
Verbreitung und Lebensraum
Dieser Steinschmätzer ist Brutvogel der mediterranen Klimazone von der Iberischen Halbinsel und der nordafrikanischen Atlasregion bis Nordwest-Libyen und Mittelitalien. Er brütet in deckungsreicher, niedriger Vegetation mit schütter bewachsenen Flächen für den Nahrungserwerb: degradierte Macchie, Garrigue, magere Kultursteppen, Brachland, Obst- und Weingärten, trockene Bach- und Flusstäler. Er ist ganzjährig territorial und überwintert als Langstreckenzieher südlich der Sahara.
Gesang
Der Reviergesang klingt heller als beim Steinschmätzer, er ist variabel mit kurzen, klirrenden, stereotypen Phrasen z. B. »tschrri« oder »tschriü« sowie mit angehängten schwatzenden und trockenen, manchmal auch volltönenden Motiven (a G1); er ist ähnlich wie beim Nonnensteinschmätzer. Imitationen fremder Vogellaute sind bekannt. Er wird von einer Warte aus oder im Singflug vorgetragen, bei der Balz tritt ein Imponiertanz auf. Gesang findet auch auf dem Zug und gelegentlich im Winterquartier statt. Der Subsong ist ein anhaltendes Schwätzen, untermischt mit Imitationen (z. B. Sperling) und zahlreichen harten kurzen »tk«-Lauten (b G2).
Rufe
Das Rufrepertoire scheint vielseitig: ein trockenes »dsed«, hoch »jiw«, »zeck zeck« und bei Erregung kratzend »chärr« oder »tschrä« oder kurz »trä...« (d), manchmal wie beim Steinschmätzer »tschak« oder »tk« (e). Kurze Alarmruf-Elemente sind in den Subsong (b G2) eingeflochten. Die kurzen Pfeiflaute klingen wie »wiü«, »fiüd« oder »fid« (e) mit fallender Tonhöhe. Die scheinbare, durch unterschiedliche Umschreibungen erzeugte Vielfalt lässt sich wahrscheinlich auf drei Typen zurückführen: einen längeren und einen kürzeren geräuschhaften Ruf wie »dsed« und »tk« und einen Pfiff. Die Bettelrufe flügger Jungvögel klingen dagegen rätschend-nasal-ansteigend wie »trräi« (c). Bei den nur im Sonagramm abgebildeten (c, d, e) wie auch weiteren genannten Rufen ist nicht gesichert, ob sie vom Maurensteinschmätzer oder der Schwesterart Balkansteinschmätzer stammen, die früher beide zu einer Art »Mittelmeer-Steinschmätzer« vereint wurden.
Instrumentallaute
Im Abflug ist aus der Nähe hart schnarrender Flugschall hörbar.
Verwechslungsmöglichkeit
Die beiden Allospezies Maurensteinschmätzer und Balkansteinschmätzer [412] kommen nicht sympatrisch vor.
Familie Muscicapidae – Schnäpper-Verwandte
- 386 Heckensänger
- 387 Grauschnäpper
- 388 Zwergschnäpper
- 389 Trauerschnäpper
- 390 Halsbandschnäpper
- 391 Halbringschnäpper
- 392 Blaumerle
- 393 Steinrötel
- 394 Braunkehlchen
- 395 Kanarenschmätzer
- 396 Schwarzkehlchen
- 397 Pallasschwarzkehlchen
- 398 Rotkehlchen
- 399 Teneriffa-Rotkehlchen
- 400 Blauschwanz
- 401 Sprosser
- 402 Nachtigall
- 403 Rubinkehlchen
- 404 Blaukehlchen
- 405 Hausrotschwanz
- 406 Gartenrotschwanz
- 407 Isabellsteinschmätzer
- 408 Wüstensteinschmätzer
- 409 Zypernsteinschmätzer
- 410 Steinschmätzer
- 411 Maurensteinschmätzer
- 412 Balkansteinschmätzer
- 413 Nonnensteinschmätzer
- 414 Trauersteinschmätzer