


404 Blaukehlchen
Luscinia svecica E Bluethroat
F Gorgebleue à miroir

Kennzeichen
Gew. 18 g. Dieser sehr ansehnliche Vogel ist gut rotkehlchengroß und von ähnlicher Gestalt. Das wartet mit dunkelbraun-grauer Oberseite und ausgedehntem, blauem Feld an Kehle und Brust auf, das bauchwärts durch ein dunkles Band begrenzt ist. Darunter schließt sich ein weiteres Band in Braun an. In der Mitte des blauen Feldes leuchtet bei L. s. cyanecula ein weißer, in Nord- und Osteuropa sowie lokal in den Alpen (bei L. s. svecica) ein rostroter Fleck (»Stern«). Die sind schlicht mit undeutlich begrenztem Brustband und lichter Kehle. Beide Geschlechter zeigen einen cremefarbenen Überaugenstreif und eine rostrote basale Hälfte der seitlichen Schwanzfedern, die beim Landen und Imponieren aufleuchtet. Die Jungvögel tragen ein fleckiges Kleid.
Verbreitung und Lebensraum
Diese Art ist ein lokaler Sommervogel in Mitteleuropa. In Nordskandinavien, Osteuropa und weiten Teilen des nördlichen Asiens gibt es teils geschlossenere Populationen. Die Vögel bewohnen Gebüsch und Ränder von Schilfbeständen auf feuchtem Untergrund, bevorzugt mit offenem, schlammigem Boden, im Norden die Strauchtundra. Vielerorts sind sie durch Entwässerung von Feuchtgebieten und Landschafts-»Reinigung« lange Zeit im Rückgang gewesen. Neuerdings haben sie wieder zugenommen, auch in der Kulturlandschaft an Gräben bei Rapsfeldern.
Gesang
Die verhältnismäßig langen Strophen beginnen meist mit sich beschleunigenden Einzelelementen »djip-djip...« o. ä. und steigern sich dann zu schnellerem, variablem Gesang (a G1). Dabei wechseln scharfe und rein klingende Elemente ab. Blaukehlchen sind ausgezeichnete Spötter, d. h. sie imitieren im Gesang viele fremde Vogellaute. Beim Singen wird der Schwanz gehoben, die blaue Kehle und Brust demonstriert; der »Stern« vergrößert und verkleinert sich im Takt der Strophe. Der Vogel singt von einer Warte aus, auch nachts, oder im aufsteigenden und fallschirmartig abfallenden Singflug. Intensiver Gesang ist im Frühjahr vor Eintreffen der zu hören. Verpaarte stellen bald das Singen ein. Auch können im Winterquartier und auf dem Heimzug singen, haben aber kürzere Strophen als die .
Rufe
Bei Störung rufen sie ein hartes »tk«, »tak« oder »zir-tak« (b R1), daneben einen schwachen Pfiff wie »sii«, auch in der Kombination »si-tk«, und sanft »huid«. In Ungarn wurden Formen wie »ti ti zirtit« notiert. Jungvögel rufen ein scharfes, ansteigendes »psirr« (c R2).
Verwechslungsmöglichkeit
Der Gesang ist im Unterschied zu anderen Spottsängern strophig und beginnt mit einer beschleunigend gesungenen Phrase aus Kurzelementen.

Familie Muscicapidae – Schnäpper-Verwandte
- 386 Heckensänger
- 387 Grauschnäpper
- 388 Zwergschnäpper
- 389 Trauerschnäpper
- 390 Halsbandschnäpper
- 391 Halbringschnäpper
- 392 Blaumerle
- 393 Steinrötel
- 394 Braunkehlchen
- 395 Kanarenschmätzer
- 396 Schwarzkehlchen
- 397 Pallasschwarzkehlchen
- 398 Rotkehlchen
- 399 Teneriffa-Rotkehlchen
- 400 Blauschwanz
- 401 Sprosser
- 402 Nachtigall
- 403 Rubinkehlchen
- 404 Blaukehlchen
- 405 Hausrotschwanz
- 406 Gartenrotschwanz
- 407 Isabellsteinschmätzer
- 408 Wüstensteinschmätzer
- 409 Zypernsteinschmätzer
- 410 Steinschmätzer
- 411 Maurensteinschmätzer
- 412 Balkansteinschmätzer
- 413 Nonnensteinschmätzer
- 414 Trauersteinschmätzer