393 Steinrötel
Monticola saxatilis E Common Rock Thrush
F Monticole merle-de-roche
Kennzeichen
Gew. 52 g. Diese Art ist wie die Blaumerle ein knapp drosselgroßer, scheuer Felsbewohner, das jedoch mit schieferblauem Kopf, Hals und Vorderrücken, ziegelrotem Bauch und weißem Bürzel. Im Schlichtkleid sind die Farben durch rahmfarbene Säume verdeckt. Die und die Jungvögel sind schlicht, grau bis isabellfarben mit Schuppenfleckung auf Ober- und Unterseite. In allen Kleidern ist die rostrote Färbung des relativ kurzen Schwanzes mit dunkler Mitte im Flug auffällig. Im Sitzen zeigen sie zuweilen ein rotschwanzartiges, aber langsames Schwanzwippen. Der Vogel sitzt gern auf erhöhter Warte, um von dort aus entweder am Boden oder im Flug Insekten oder andere Kleintiere zu erbeuten.
Verbreitung und Lebensraum
Der Steinrötel ist ein Sommervogel Südeuropas und des südlichen Mitteleuropas und war früher weiter nordwärts verbreitet. Im Osten reicht das Vorkommen über Kleinasien hinaus bis Ostasien. Er bewohnt trocken-warme Felshänge und Blockhalden mit lichter Vegetation, auch Steinbrüche, Ruinen und Weinberge ab 900 m Meereshöhe. In Südosteuropa trifft man ihn auch bis zur Küste herab an. Dort, wo sie nahrungsarme Steinbrüche besiedeln, spielt sich der Nahrungserwerb außerhalb auf Wiesen und Weiden ab.
Gesang
Der Reviergesang besteht aus wohlklingend geflöteten Strophen, die oftmals klare Fremdimitationen enthalten, z. B. von Buchfink, Heidelerche und Ortolan. Jedes verfügt über mehrere verschiedene Strophentypen, die sich aus je 6-12 Elementen oder Elementgruppen zusammensetzen. Der Wartengesang ist relativ ruhig, die Strophenintervalle sind lang (a G1). Der Fluggesang ist schneller und kontinuierlicher (b G2). Dabei folgen auf einen bogenförmigen Steigflug eine Schwebflugphase mit gespreiztem Schwanz und ein Sturzflug abwärts. Leiser Subsong ist z. T. bauchrednerisch und enthält viele Imitationen. Die singen kurz.
Rufe
Bei Störung äußern sie einzelnes oder kurz gereihtes, verhaltenes »rat« (d R1), etwas reibend, oft mit Schwanzwippen verbunden, daneben ein leises, reintoniges »jü« (c), »djü« oder »hüt«. Bei starker Erregung reagieren sie mit »schack-schack« oder »rätsch«. Flügge Junge rufen leise, aber durchdringend und wetzend »zreii«, »te-tre-träi« oder »tsi tsi jüv« (e R2). Diese Rufe sind relativ schwer zu orten und geben durch Zweistimmigkeit ein ganz unerwartetes nasales Klangbild ab.
Instrumentallaute
Beim Drohen gegen Artgenossen setzen sie Schnabelknappen ein, beim Abflug erzeugen sie ein burrendes Fluggeräusch.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Alarmrufe könnten mit denen der Blaumerle [392] verwechselt werden.
Familie Muscicapidae – Schnäpper-Verwandte
- 386 Heckensänger
- 387 Grauschnäpper
- 388 Zwergschnäpper
- 389 Trauerschnäpper
- 390 Halsbandschnäpper
- 391 Halbringschnäpper
- 392 Blaumerle
- 393 Steinrötel
- 394 Braunkehlchen
- 395 Kanarenschmätzer
- 396 Schwarzkehlchen
- 397 Pallasschwarzkehlchen
- 398 Rotkehlchen
- 399 Teneriffa-Rotkehlchen
- 400 Blauschwanz
- 401 Sprosser
- 402 Nachtigall
- 403 Rubinkehlchen
- 404 Blaukehlchen
- 405 Hausrotschwanz
- 406 Gartenrotschwanz
- 407 Isabellsteinschmätzer
- 408 Wüstensteinschmätzer
- 409 Zypernsteinschmätzer
- 410 Steinschmätzer
- 411 Maurensteinschmätzer
- 412 Balkansteinschmätzer
- 413 Nonnensteinschmätzer
- 414 Trauersteinschmätzer