387 Grauschnäpper
Muscicapa striata E Spotted Flycatcher
F Gobemouche gris
Kennzeichen
Gew. 16 g. Grauschnäpper sind etwas größer als die anderen Fliegenschnäpperarten. Das Gefieder ist graubraun, der Scheitel streifig, die Brust mit Streifenflecken versetzt. Der Vogel sitzt aufrecht, gern auf Warten, von wo aus er sehr elegant schwenkende Fangflüge nach fliegenden Insekten unternimmt. Er ist spitzflügelig. Die Geschlechter sind äußerlich nicht unterscheidbar. Die Vögel sind nicht gesellig. Nach Landen und sonst bei Erregung zeigen sie Flügelzucken.
Verbreitung und Lebensraum
Als Sommervogel ist die Art in ganz Europa mit Ausnahme des höchsten Nordens verbreitet. Sie geht auch bis weit nach Asien hinein, ist aber auch in vielen Teilen des Mittelmeergebiets einer der häufigsten Brutvögel. Der Vogel bewohnt lichte alte Baumbestände, auch Parks, Gärten und Siedlungsgebiete. Er hält sich vorwiegend im Baumkronenbereich auf, fängt aber Beutetiere auch am Boden und wird dabei an Straßen zum Verkehrsopfer. Er ist Halbhöhlenbrüter.
Gesang
Der Gesang ist unauffällig. Er besteht in einer Folge von kurzen, im Klang variablen, hohen Einzel- oder Doppelelementen, z. T. kurzen Trillern, auch mit anderer Klangqualität, z. B. »zizi sri zrü tsr...« oder »ziü zji züi zizi« (a G1). Das Gesangstempo ist langsam, etwa ein Element oder eine Silbe pro Sekunde. Es gibt keine Strophen. Der Gesang wird von einer Warte in einer Baumkrone aus vorgetragen. Der leise, schwätzende Subsong enthält manchmal Imitationen artfremder Lautäußerungen. Während dieser Subsong wohl mehr der Werbung um ein dient, ist die Funktion des Vollgesangs unklar. Er kann als einer der am einfachsten strukturierten Singvogelgesänge gelten, am ehesten noch mit dem des Kernbeißers [442] zu vergleichen.
Rufe
Bei Störung im Nestbereich äußern sie ein scharfes »zih-tik-tik« (b R1). Die kurzen, oft fast stimmlosen »tjik«- (c R2) oder »zek«-Elemente kommen auch allein vor, z.B. bei Aggression. In dieser Situation hört man auch ein verhaltenes Schnarren »tsar«. Ein normaler Ruf ist ein einfaches »zit«, etwas gedehnt, kürzer als ein Waldbaumläufer-Ruf. Flügge Jungvögel rufen ebenfalls ein hohes scharfes »zit«, »psiip«, »zih« (d) oder »zir« (e R3). Die einzelnen hohen Rufformen wirken im Sonagramm unterschiedlich, sind für unser Ohr aber kaum zu unterscheiden.
Instrumentallaute
Beim Insektenfang vernimmt man deutliches Schnabelknappen, bei aggressiven Jagereien tritt es gereiht auf.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Lautäußerungen von Kernbeißern [442] sind ebenfalls hoch und strukturenarm, aber schärfer und lauter.
Familie Muscicapidae – Schnäpper-Verwandte
- 386 Heckensänger
- 387 Grauschnäpper
- 388 Zwergschnäpper
- 389 Trauerschnäpper
- 390 Halsbandschnäpper
- 391 Halbringschnäpper
- 392 Blaumerle
- 393 Steinrötel
- 394 Braunkehlchen
- 395 Kanarenschmätzer
- 396 Schwarzkehlchen
- 397 Pallasschwarzkehlchen
- 398 Rotkehlchen
- 399 Teneriffa-Rotkehlchen
- 400 Blauschwanz
- 401 Sprosser
- 402 Nachtigall
- 403 Rubinkehlchen
- 404 Blaukehlchen
- 405 Hausrotschwanz
- 406 Gartenrotschwanz
- 407 Isabellsteinschmätzer
- 408 Wüstensteinschmätzer
- 409 Zypernsteinschmätzer
- 410 Steinschmätzer
- 411 Maurensteinschmätzer
- 412 Balkansteinschmätzer
- 413 Nonnensteinschmätzer
- 414 Trauersteinschmätzer