Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Muscicapidae – Schnäpper-Verwandte

410 Steinschmätzer (Grauer Steinschmätzer)

Oenanthe oenanthe

E Northern Wheatear
F Traquet motteux

vogel

Kennzeichen

Gew. 26 g. Er wirkt größer als ein Sperling. Bürzel und Schwanzbasis sind weiß, die Schwanzfedern mit breiter schwarzer Endbinde versehen, die mittleren Steuerfedern sind auch basalwärts schwarz. Das ist zur Brutzeit am grauen Rücken, einem hellen Überaugenstreif, schwarzen Flügeln und einer schwarzen Maske zu erkennen. und Jungvögel, auch das im Schlichtkleid sind bräunlich rahmfarben. Charakteristische Ausdrucksbewegungen sind ein langsames Schwanzwippen sowie ruckartiges Schwanzspreizen und Knicksen. Die Vögel können vorgebeugt rasch am Boden laufen. Sonst zeigen sie oft eine aufrechte Körperhaltung. Während die auch im schlichten Ruhekleid an der angedeuteten Augenmaske zu erkennen sind, kann man die bräunlichen im Süden mit Isabellsteinschmätzern und den des Mittelmeer- bzw. Nonnensteinschmätzers verwechseln.


Verbreitung und Lebensraum

Er ist ein Sommervogel in ganz Europa (die große Grönlandrasse Oe. oe. leucorhoa als Durchzügler). Außerdem besiedelt er weite Teile von Nordafrika, Nordasien, Alaska und Nordostkanada. Vögel von Alaska ziehen zum Überwintern über ganz Eurasien nach Afrika. Im Brutgebiet bewohnen sie steiniges Ödland, Gebirge, Dünen und Moore, auch nicht selten Steinbrüche. Als Höhlenbrüter nutzen sie Brutgelegenheiten in Steinhaufen, Höhlungen im Fels und Mauern.


Gesang

Der Gesang besteht aus kurzen, schnell schwätzenden Strophen ohne rhythmische Wiederholungen, die besonders am Strophenanfang mit vielen harten Elementen und einigen Pfeiftönen durchsetzt sind (a G1, b G1). Jedes verfügt über mehrere konstante Strophentypen. Meist werden sie von einer erhöhten Warte aus, seltener im Singflug vorgetragen. Im Singflug steigen die steil auf, schwirrend oder mit langsamen Flügelschlägen, mit gespreiztem Schwanz. Der Gesang ist dabei strophig oder kontinuierlich. Der Gesang ist insgesamt relativ selten zu hören und daher wenig bekannt. Er erklingt vor allem frühmorgens und am Abend in der frühen Fortpflanzungszeit. Handaufgezogene Vögel imitieren auch, aus dem Freiland ist hierüber nichts bekannt. Am Boden und am Brutplatz bringen sie reichhaltigen Subsong hervor. Gesang wird z. T. auch im Winterquartier festgestellt.


Rufe

Bei Störung reagieren sie mit einem harten hölzernen »tk...« (c R1), vielfach wiederholt, dazwischen eingeschoben hin und wieder ein einzelnes »fid« (c R1) oder »jif«. Bei großer Erregung nahe dem Nest oder bei flüggen Jungen wechseln sie zu verlängerten und rhythmischen Serien von »tset-tset...« oder ratternd-knatternden »trrr« (d R2), die eine etwas beschleunigte Intensivform des oben beschriebenen »tk« darstellen und z. T. mit Verleiten der Altvögel verbunden sind. Junge im Nest oder nach dem Ausfliegen rufen während der Fütterung ein schwirrendes, scharfes »tsrri...« (R3).