390 Halsbandschnäpper
Ficedula albicollis E Collared Flycatcher
F Gobemouche à collier
Kennzeichen
Gew. 13 g. Er ist der Zwillingsart Trauerschnäpper ähnlich, das ist jedoch zur Brutzeit immer kontrastreich schwarz-weiß mit durchgehendem weißem Halsband und weißem Bürzel. Das Halsband ist im Schlichtkleid und beim nur schwach angedeutet. Sie sind ebenfalls Höhlenbrüter (vgl. auch Halbringschnäpper [391]). Die von Trauer- und Halsbandschnäpper können im Freiland kaum voneinander unterschieden werden. Hin und wieder treten in Randgebieten der Verbreitung sogar Mischpaare der beiden Arten auf.
Verbreitung und Lebensraum
Die Art ist als Sommervogel im südlichen Mitteleuropa, in Italien sowie in Ost- und Südosteuropa, außerdem über Kleinasien bis zum Kaukasus verbreitet. Die Vögel bewohnen geschlossene Laubwälder (im Süden in höheren Lagen), auch Parks mit alten Bäumen und Obstwiesen. Sie benötigen ältere, angefaulte Bäume oder solche mit Spechthöhlen. Sie brüten in Süddeutschland regional auch gern in Nistkästen in Obstwiesen und breiten sich dort aus, nehmen aber im Wald durch Höhlenkonkurrenz ab. Sie erbeuten als Wartenjäger Insekten, vor allem im Kronenbereich der Bäume.
Gesang
Der Gesang besteht aus Strophen unterschiedlicher Länge (ca. 2-5 s), in recht hoher Tonlage und in bedächtigem Tempo vorgetragen (a G1, G2). Die Elemente klingen tonal, sind aber meist nicht ganz klangrein, sondern wirken durch Frequenzmodulation scharf. Am Strophenbeginn stehen nicht selten Elemente wie »fiii«, gegen Strophenende folgt ein »Leiern« aus zwei abwechselnden Elementen unterschiedlicher Tonhöhe »...trü-zit-trü-zit«. Der Gesang klingt insgesamt dünn und nicht so kehlig wie beim Trauerschnäpper. Nach der Verpaarung geht die Gesangstätigkeit im Frühsommer stark zurück. Unverpaarte singen jedoch intensiv bis Ende Juni.
Rufe
Bei Störung reagieren sie mit einem feinen »sieb«, »hiit«, »fiit« oder »sih« (b R1), nicht so scharf und durchdringend wie der entsprechende Ruf des Halbringschnäppers. Dieser Ruf tritt oftmals als »Pausenzeichen« zwischen den Gesangsstrophen auf, kann sie bei geringer Handlungsbereitschaft zum Singen auch vollständig ersetzen, etwa am Nachmittag. Oft lässt sich ein Halsbandschnäpper-Revier leichter nach diesen Rufen als nach dem Gesang auffinden. Daneben gibt es ein kurzes »tk«, manchmal werden beide kombiniert zu »tk-hiit«.
Instrumentallaute
Schnabelknappen ist üblich.
Verwechslungsmöglichkeit
Die sind schwer zu bestimmen, Hybride mit dem Trauerschnäpper [389] ebenfalls. Das gilt auch für die Lautäußerungen.
Familie Muscicapidae – Schnäpper-Verwandte
- 386 Heckensänger
- 387 Grauschnäpper
- 388 Zwergschnäpper
- 389 Trauerschnäpper
- 390 Halsbandschnäpper
- 391 Halbringschnäpper
- 392 Blaumerle
- 393 Steinrötel
- 394 Braunkehlchen
- 395 Kanarenschmätzer
- 396 Schwarzkehlchen
- 397 Pallasschwarzkehlchen
- 398 Rotkehlchen
- 399 Teneriffa-Rotkehlchen
- 400 Blauschwanz
- 401 Sprosser
- 402 Nachtigall
- 403 Rubinkehlchen
- 404 Blaukehlchen
- 405 Hausrotschwanz
- 406 Gartenrotschwanz
- 407 Isabellsteinschmätzer
- 408 Wüstensteinschmätzer
- 409 Zypernsteinschmätzer
- 410 Steinschmätzer
- 411 Maurensteinschmätzer
- 412 Balkansteinschmätzer
- 413 Nonnensteinschmätzer
- 414 Trauersteinschmätzer