Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Muscicapidae – Schnäpper-Verwandte

386 Heckensänger

Cercotrichas galactotes

E Bush Robin
F Agrobate roux

vogel

Kennzeichen

Gew. 22 g. Diese früher für eine Grasmücke gehaltene langschwänzige Art ist größer als die meisten Grasmücken und kleiner als eine Singdrossel. Die Oberseite ist rotbraun, bei der östlichen Unterart (C. g. syriacus) mit Ausnahme des rötlichen Bürzels und Schwanzes jedoch mehr graubraun. Kennzeichnend ist auch ein heller Überaugenstreif, der Schnabel ist leicht abwärts gebogen. Der Schwanz ist lang und stark gestuft, mit hellen Endflecken und dunklen Subterminalflecken versehen. Er spielt im Ausdrucksverhalten eine wichtige Rolle, wird häufig gestelzt, im Singflug gespreizt. Zur Fortpflanzungszeit zeigt der Vogel ein lebhaftes Territorialverhalten. Er bewegt sich besonders bei der Nahrungssuche auch viel am Boden. Er erinnert dabei manchmal an einen Rotschwanz.


Verbreitung und Lebensraum

Als nicht allzu häufiger Sommervogel ist er in Europa in zwei Populationen vertreten: In der südlichen Hälfte der Iberischen Halbinsel mit C. g. galactotes und auf der Balkanhalbinsel mit C. g. syriacus. Außerdem kommt er in Nord- und Mittelafrika und Südwest- und Mittelasien vor. Er bewohnt lichtes Buschwerk, Hecken, Gärten und Weinberge, wo auch Flächen mit offenem Boden zur Verfügung stehen. Er hält sich häufig in Streifen von Agaven, Tamarisken oder Opuntien entlang von Straßen und Bewässerungsgräben auf. Er erscheint manchmal als ausgeprägter Kulturfolger.


Gesang

Der sehr klangvolle Gesang ist strophig bis kontinuierlich. Die Strophen beginnen manchmal mit lauten, gedehnten, reintonig geflöteten und teils trillernden Elementen (a G1, b G1). Daran schließen sich leisere kürzere Elementfolgen an, die teils an die Kadenzen des Rotkehlchens erinnern. Die Tonlage erinnert ansonsten an Mönchsgrasmücken-Gesang, manchmal auch an die Amsel. Volle Töne wechseln mit schnarrenden Passagen. Ein schwätzender Gesang kann länger ausgedehnt werden (c G2) und kurze Imitationen enthalten. Jedes verfügt über mehrere Motivtypen des Strophenbeginns. Der Gesang kann sich auch aus kurzen wiederholten Motiven zusammensetzen G3. Er wird von einer Warte, auch von Stromleitungen aus, nicht selten im horizontalen Singflug mit Spreizen der auffälligen Schwanzfedern vorgetragen. Die Strophenfolgen erinnern teilweise im Anheben und Absenken von Strophenenden an eine Frage-Antwort-Beziehung wie beim Hausrotschwanz [405].


Rufe

Sie sind selten zu hören. Bei Störung rufen die Vögel ein hartes, auch gereihtes »teck«. Es wird auch ein mehrfach schnell wiederholtes »tri ii« beschrieben, welches bei Schreck geäußert wird. Als Alarmruf gilt ein »prrriii« (d R1), am Brutplatz vernimmt man ein weiches »pfüi« ähnlich einem Gimpelruf. Flügge Jungvögel rufen hoch »sisisi« (d R1).