Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Muscicapidae – Schnäpper-Verwandte

407 Isabellsteinschmätzer

Oenanthe isabellina

E Isabelline Wheatear
F Traquet isabelle

vogel

Kennzeichen

Gew. 29 g. Dieser Schmätzer ist größer als der Graue Steinschmätzer Oenanthe oenanthe. Beide Geschlechter sind sandfarben mit weißlicher Unterseite. Der Schnabel ist lang und gerade; der Vogel wirkt hochbeinig. Das breite schwarze Endband am Schwanz ist besonders im Flug auffällig. Der Überaugenstreif ist nur schwach ausgebildet, die Stirn etwas aufgehellt. Manchmal ist ein dunkler Augenstrich erkennbar. Der Vogel ist leicht mit großen, schlicht gefärbten Steinschmätzern zu verwechseln, die Unterflügel sind aber hell, nicht dunkel. Er läuft geschickt und schnell am Boden und nutzt niedrige Warten. Er brütet in Erdhöhlen, z. B. von Zieseln.


Verbreitung und Lebensraum

Er ist ein Sommervogel, der sich von Kleinasien her kommend in der europäischen Türkei, Teilen Bulgariens und Nordostgriechenland angesiedelt hat und sich möglicherweise weiter nordwestwärts ausbreitet. Diese Art wurde 1960 erstmals in Thrazien als Brutvogel nachgewiesen. Sie besiedelt vorwiegend die Steppen und andere ebene Lebensräume, geht in den asiatischen Gebirgen aber auch in Hochlagen und ist Charaktervogel baumarmer, trockener Landschaften. Felsige und buschbestandene Gebiete werden oft, aber nicht immer gemieden. Er hält sich auch gern an Bahndämmen und ähnlichen niedrigen Bodenerhebungen auf.


Gesang

Er besteht aus kurzen Strophen von ca. 1-2 s Dauer. Die wenigsten Strophen sind typisch pfeifend-schmatzend wie bei anderen Steinschmätzern. Meist handelt es sich um klare und laute, manchmal geradezu unwahrscheinlich klingende Imitationen von Lautäußerungen anderer Vogelarten, z. B. vom Triel »trüli« oder Insekten, aber auch solche von Hirtenpfiffen (a G1, b G2). Die Motive werden mit Abwandlungen wiederholt. Der Gesang wird von einer niedrigen Warte wie einem Steinhaufen oder im hoch schwirrenden, teils auf der Stelle rüttelnden Singflug vorgetragen. Dabei wirkt der gespreizte schwarz-weiße Schwanz besonders auffällig. In ähnlicher Haltung findet auch die Bodenbalz vor dem statt, dabei spielen Sprünge mit hängenden Flügeln eine Rolle, der Schwanz wird teilweise fächerartig aufgerichtet.


Rufe

Bei Störung äußern sie ein kurzes, reibendes »tschr« oder ein herabgezogenes »tjip« (c R1), »trijep« oder »wiu«. Flügge Jungvögel rufen ein hartes, scharfes »trr« oder ansteigendes »trrai« (d R2).


Verwechslungsmöglichkeit

Die Art kann sowohl nach Gestaltmerkmalen als auch nach den Rufen, weniger nach dem Gesang, mit Steinschmätzern [410] und Nonnensteinschmätzern [413] in Schlichtkleidern verwechselt werden.