Ordnung Anseriformes – Entenvögel
Familie Anatidae – Enten-Verwandte

021 Rostgans, Rostkasarka

Tadorna ferruginea

E Ruddy Shelduck
F Tadorne casarca

vogel

Kennzeichen

Gew. 1400 g. Die Rostgans oder Rostkasarka ist ein intensiv rostbrauner oder rostgelblicher großer Entenvogel. Kopf- und Oberseitengefieder können stark ausgeblichen wirken. lm ausgreifenden Flug wird ein auffälliger Kontrast zwischen weißem Vorderflügel (von oben und unten), schwarzen Schwingen und schwarzem Schwanz sichtbar. Das hat einen feinen dunklen Halsring, ansonsten sind die Unterschiede der Geschlechter gering. Zur Brutzeit sind die Vögel territorial, außerhalb treten sie teils in großen Scharen auf. Wie die anderen Verwandten der Gruppe wirken sie zur Fortpflanzungszeit zeitweise aggressiv. Der Flug ist geschickt und wendig, auch in steilem oder alpinem Gelände. Sie stehen gern auf erhöhten Warten.


Verbreitung und Lebensraum

Rostgänse sind Strich- und Zugvögel im nordwestlichen Afrika, im östlichen Balkan und in weiten Teilen Mittelasiens. In Mitteleuropa waren sie lange Zeit Ausnahmegäste oder stammten aus menschlicher Obhut. Heute besteht eine etablierte und seit 1963 anwachsende Brutpopulation in Deutschland, die noch nicht so groß ist wie bei der Nilgans. Als Brutvogel tritt die Art seit 1994 auch auf der Kanarischen Insel Fuerteventura auf. Die Vögel brüten in Höhlen nahe Binnenseen unterschiedlicher Größe mit offenem Ufer, in Tibet und Mittelasien bis in knapp 5000 m Höhe im Gebirge, aber auch an küstennahen Lagunen. Im Winter und zur Mauser finden sie sich in Gruppen an großen Süßwasserseen zusammen, z.B. am Bodensee. Sie fliegen zur Nahrungssuche z.T. weit auf Wiesen und Felder hinaus.


Stimme

Die Rufe sind weittragend, zur Brutzeit häufig zu hören, mit nasalem Posaunenklang. Die Stimme des klingt mehr auf »o« oder »e«, die des lauter, tiefer und rauer sowie mehr auf »a«. Das Rufrepertoire ist variabel und noch nicht vollständig zu übersehen, besonders was den Vergleich mit der Brandente und anderen Entenvögeln angeht. Der häufigste Ruf bei beiden Geschlechtern ist ein durchdringendes »ang« oder »eng« (a R1) oder »aeng«. und rufen zuweilen duettartig abwechselnd. Das bringt beim Imponieren oder Drohen (auch im Flug) ein gedehntes, weich rollendes »arörrr« (b R2 oder »arerrr«, das dem Triller der Brandente entspricht. Dazu kommt ein »gua« oder »guä« des (b R2). Bei Störung hört man ein trompetendes ansteigendes »braak« (c R3) oder »aäd«, wohl vom , entsprechend dem Alarmruf der Brandente. Die Brutpaare sind gegenüber Feinden nahe der Nisthöhle sehr aggressiv und verleiten intensiv. sind auch in menschlicher Obhut aggressiv, hetzen ständig mit einem wiederholten »gaa«. Dabei wird der Hals gestreckt und der Kopf gesenkt, er pendelt zwischen Partner und fremdem hin und her, oft über die Schulter. Außerdem gibt es zusammengesetzte Rufe wie »ahöa« (d R4).


Instrumentallaute

. Nicht bekannt. Wahrscheinlich entsteht Flugschall wie bei der Brandente.


Verwechslungsmöglichkeit

Die trompetenden Rufe sind ähnlich wie bei der Kanadagans [008], aber höher. Ähnlichkeit besteht auch mit den Rufen der weiblichen Nilgans [019]. Im Flugbild können Rostgänse mit Nilgänsen verwechselt werden. Die Rufe sind aber völlig verschieden.