018 Graugans
Anser anser E Greylag Goose
F Oie cendrée
Kennzeichen
Gew. 3600 g. Diese große und sehr gesellige Gänseart ist bei uns schon immer heimisch gewesen. Kopf und Hals ebenso wie das Körpergefieder sind hellgraubraun gefärbt. Die Füße sind blass rötlich, der Schnabel ist dick und einfarbig, orangefarben (»Karotte«) bei der westeuropäischen Unterart A. a. anser, fleischfarben bei der osteuropäischen A. a. rubrirostris. Bei Altvögeln bilden sich gelegentlich kleine dunkle Flecken auf der Körperunterseite – viel weniger als bei Bläss- und Zwerggans. Im Flug bilden sie wie andere Gänse eine Keil- oder Linienformation. Als Artmerkmal im Flug gilt: Die Oberseite des Armflügels hebt sich silbergrau ab; die Kurzschnabelgans [015] mit ähnlichem Kontrast ist kleiner und hat einen dunklen Kopf und Hals.
Verbreitung und Lebensraum
Die Graugans ist Zugvogel bzw. Teilzieher, ursprünglich in ganz Europa und weiten Teilen Mittelasiens verbreitet. Zeitweise war sie in Europa stark zurückgegangen, hat nur an nordischen Küsten und lokal im Binnenland überdauert. Durch Aussetzung und Schutz wurde sie wieder eingebürgert und ist in Ausbreitung, oft unter Verlust der Wandertendenz. Sie bewohnt dicht bewachsenes Feuchtland an Wasserflächen. Die Nahrung suchen sie weidend auf Feldern und Grasland, aber auch am und im Wasser.
Stimme
Die Vögel sind sehr rufaktiv mit bezeichnend nasalem Klang. Manche Individuen rufen ständig in sehr hoher »Kopfstimme«, andere geräuschhaft knarrend usw. Am häufigsten hört man sie ihre nasal schnatternden Distanzrufe auch in laut trompetender Tonlage wie eine Hausgans äußern: 2- bis 7-silbig »gaagaga...« (a R1), »gaa ga gä ik äk« (b) oder »ang-ang...«, das etwas höher als das . Oft tritt dabei duettartiges Rufen zweier Individuen im Wechsel auf. Diese Rufe dienen dem Partnererkennen und der Paarbindung. Bei stärkerer Beunruhigung erklingt ein hochtoniger einsilbiger Kurzruf, individuell verschieden, etwa wie b und R4. Vor dem Abflug können sie lange Serien solcher kurzen Elemente rufen. Im Nahkontakt gibt es leise »gogogo...«. Bei Abwehr zischen sie. Daneben bestehen viele weitere Rufformen und -kombinationen, vor allem im Paarkontakt ausgiebiges Triumphgeschrei, das dem Zusammenhalt der Paare dient. Im Flug, auch während des Zuges, hört man individuell variierende »gagaga«, wohl hauptsächlich Distanzrufe (c R2). Die Jungen weinen »pije...«, je nach Alter in unterschiedlicher Qualität, hier etwas heiser (d R3), Der zugehörige Fortgehlaut der Jungen ist ein schnelles »wiwiwi…« R3. Auch Küken verfügen über weitere Rufe.
Instrumentallaute
Bei Abflug, plötzlichen Flugwendungen und Landung hört man schnarrenden Flugschall R1), im Streckenflug schwach wetzendes Pfeifen, beides in R4.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Rufe stimmen mit denen der Hausgans überein und sind allgemein bekannt.
Familie Anatidae – Enten-Verwandte
- 001 Schwarzkopf-Ruderente
- 002 Weißkopf-Ruderente
- 003 Höckerschwan
- 004 Singschwan
- 005 Zwergschwan
- 006 Rothalsgans
- 007 Ringelgans
- 008 Kanadagans
- 009 Zwergkanadagans
- 010 Nonnengans, Weißwangengans
- 011 Schwanengans
- 012 Schneegans
- 013 Tundrasaatgans
- 014 Waldsaatgans
- 015 Kurzschnabelgans
- 016 Zwerggans
- 017 Blässgans
- 018 Graugans
- 019 Nilgans
- 020 Brandgans
- 021 Rostgans
- 022 Brautente
- 023 Mandarinente
- 024 Marmelente
- 025 Schnatterente
- 026 Pfeifente
- 027 Krickente
- 028 Stockente
- 029 Spießente
- 030 Knäkente
- 031 Löffelente
- 032 Kolbenente
- 033 Moorente
- 034 Tafelente
- 035 Reiherente
- 036 Bergente
- 037 Eiderente
- 038 Prachteiderente
- 039 Kragenente
- 040 Eisente
- 041 Trauerente
- 042 Samtente
- 043 Spatelente
- 044 Schellente
- 045 Zwergsäger
- 046 Gänsesäger
- 047 Mittelsäger