Ordnung Anseriformes – Entenvögel
Familie Anatidae – Enten-Verwandte

017 Blässgans

Anser albifrons

E (Greater) White-fronted Goose
F Oie rieuse

vogel

Kennzeichen

Gew. 2500 g. Diese Gans ist deutlich kleiner als eine Graugans. Die Altvögel fallen durch eine weiße Blesse von der Schnabelwurzel bis zur Stirn auf, die Unterseite ist individuell verschieden schwarz quergefleckt. Kopf, Hals und Vorderflügel sind dunkelbraun. Der Schnabel ist rosa, die Füße orange. Jungvögel haben im ersten Winter anfangs einen schwarzen »Nagel« an der Schnabelspitze, sie sind ohne Blesse und Fleckung der Unterseite. Diese Merkmale ändern sich aber bis zum Ende des Winters. Im Winter sind die Familien noch zusammen, z.T. in großen Verbänden. Die Grönland-Blässgans oder Grönländische Blässgans Anser [albifrons] flavirostris ist größer, wirkt insgesamt dunkler und hat einen längeren orangefarbenen Schnabel. Sie wird zum Teil als eigene Allospezies aufgefasst.


Verbreitung und Lebensraum

Ursprünglich ist die Art nur Sommervogel der arktischen Tundren Eurasiens und Nordamerikas. Heute brütet sie vereinzelt auch an den Küsten und am Niederrhein. Im Winter ist sie die häufigste Gans auf Grasland in der Norddeutschen Tiefebene, den Niederlanden sowie in Ungarn. Schlafplätze und Ruheplätze während des Tages werden auf dem Wasser aufgesucht. Die Grönländische Blässgans brütet in West-Grönland, überwintert in Irland und Schottland und gelangt selten auf den Kontinent.


Stimme

Die Vögel sind ruffreudig. Die Distanzrufe sind höher und schneller als bei der Graugans, z.T. in reinem Sopranklang, aber nicht so schrill wie bei Kurzschnabel- und Zwerggans. Sie sind meist zwei-, manchmal dreisilbig, individuell unterschiedlich, manchmal auch tief sonor oder nasal. Der Klang kann aber in der Regel als hoch und kehlig wie »qui-qui« (a R1, d R2), »klililili« (a R1) oder »kiau-liau« und »kjü-jü« beschrieben werden. Die Silben sind gleich lang. Fliegende Einzelvögel, offensichtlich auf der Suche nach einem Partner, rufen anhaltend. Beim Weiden erklingen graugansartige leise »gragagaga« (c R4). Bei großer Erregung in aggressiven Begegnungen rufen sie »quiquiqui...«, beim Abflug schrill schreiend »wräit...« (e IL). Im Flug hören sich die Rufe aus einem Trupp auch wie »klili-qui klililili gak qui klilili« (a R1) oder »kwiri-krra« (b R3) an. Meist kann man die Individuen an ihren Rufen unterscheiden.


Instrumentallaute

Ein schnarrender rhythmischer Flugschall bei Start und Flugmanövern lässt sich mit »chrk chrk...« (e IL) oder »trtt-trrrt« umschreiben.