Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Fringillidae – Finkenvögel

452 Grünfink

Carduelis chloris

E Greenfinch
F Verdier d'Europe

vogel

Kennzeichen

Gew. 31 g. Dieser mittelgroße kräftige Finkenvogel ist durch graugrüne Grundfärbung mit leuchtendem Gelb am Flügelbug, in einem Flügelfeld und in der äußeren Schwanzbasis gekennzeichnet. Der kräftige Körnerfresser-Schnabel ist hell hornfarben, die Füße sind rötlich. Das ist schlichter gefärbt als das Junge sind bräunlich und fein gestreift. Die Vögel sind ganzjährig gesellig, aber meist nicht in sehr großen Verbänden anzutreffen, außer an besonderen Nahrungsquellen wie Sonnenblumenfeldern. Die Brut findet z. T. in lockerer Kolonieform statt.


Verbreitung und Lebensraum

Der Grünfink ist Jahresvogel in ganz Europa mit Ausnahme des nördlichen Skandinaviens. Er bewohnt Gärten und parkartige Landschaft sowie lichten Wald. Im Winter findet er sich in Trupps auch auf Feldern ein. Er besucht gerne und regelmäßig Futterstellen. Die Populationen sind in Mitteleuropa zum Teil stark im Rückgang.


Gesang

Den Gesang macht eine anhaltende Folge von Trillern (»Klingeln«) unterschiedlicher Klangfarbe und wechselnden Tempos aus, jeweils durch kurze Pausen getrennt (a G1). Diese Phrasen sind z. T. den Lautäußerungen anderer Vogelarten (z. B. Kleiber) nachgeahmt. Zwischendurch wird häufig ein gedehntes Knätschen oder Schwunschen wie »dijäiih« (c R1, b), »dschääi« oder »tschuih« eingeschoben, das den Charakter einer Gesangsvorstufe hat (wie beim Regenruf des Buchfinken). Der Gesang wird, teilweise schon im Winter oder zeitig im Frühjahr, von einer Warte in einem Baumwipfel aus oder im fledermausartig gaukelnden, oft über weite Strecken führenden Singflug vorgetragen, zuweilen auch im normalen Streckenflug. Der Fluggesang ist meist sehr einfach, der Wartengesang variabler. Beim Herannahen eines Störreizes wird der Gesang leiser und monotoner, z. T. ganz durch die knätschenden Laute ersetzt oder abgebrochen.


Rufe

Bei Störung erklingt als Gesangsersatz oder Alarmruf ein gezogenes, nasales »diu« oder abwärts ziehendes »dijääh« (c R1, R4; siehe auch b). Es kann auch zweisilbig auftreten und mit Flugrufen gekoppelt sein (R4), ein geeignetes Objekt für die Untersuchung von Dialekten. Ein nach oben gezogenes, mehr tonales »dschwüid« (e R3) ist ein spezifischer Alarmruf, wie er in ähnlicher Form auch bei den verwandten Arten vorkommt. Flugrufe sind klingelnde harte Triller wie ein schnelles »gigigi...« R4, z. T. auch nur aus einem Element. Wenn ein Vogel gegriffen wird, reagiert er mit schrillem Schirken. Bei Aggression gegenüber Artgenossen, auch bei Balz, äußern sie ein scharfes wiederholtes Schnarren »trrrt« (d R2). Flügge, bettelnde Jungvögel rufen fortdauernd »djüj djüj...« R5.


Verwechslungsmöglichkeit

Das »Knätschen« oder »Schwunschen« könnte mit den gedehnten Gesangselementen oder Alarmrufen des Bergfinken [441] verwechselt werden, ist aber meist deutlich herauf- oder herabgezogen.