Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Fringillidae – Finkenvögel

445 Wüstengimpel

Bucanetes githagineus

E Trumpeter Finch
F Roselin githagine

vogel

Kennzeichen

Gew. 21 g. Sie sind kleine, gedrungene, flinke Finkenvögel mit heIlgraubrauner Färbung. Beim ist die Gefiederfärbung altrosa, besonders an Stirn, Flügeln und Hinterrücken, bei den östlichen Populationen weniger ausgeprägt. Handschwingen und Schwanzfedern sind dunkel, die Außenfahnen aber rosa getönt. Der lackrote Schnabel ist kurz und kräftig. Die sind schlichter und sandfarben. Am Boden sind sie alle gut getarnt. Der Flug verläuft in tiefen Bögen. Die Vögel sind wenig scheu und sehr gesellig, auch zur Brutzeit zum Teil truppweise auf Nahrungssuche. Sie suchen mehrmals täglich Wasser auf, und zwar Süß- oder auch leicht brackiges Wasser. Sie trinken auch an Pfützen auf Wegen. Die Nester sind z. T. nicht weit voneinander entfernt, sodass der Eindruck locker kolonieartigen Brütens entsteht.


Verbreitung und Lebensraum

Der Wüstengimpel ist Jahresvogel auf den Kanarischen Inseln, in Nordafrika und den östlich anschließenden Gebieten bis Afghanistan, außerdem in Südostspanien. Er bewohnt steinige Halbwüsten in der Nähe von Wasser und brütet in Höhlungen am Boden, in Felswänden und Mauern. Die Nahrungssuche findet am Boden in schütteren Grasfluren statt. Die Vögel nehmen außer Grassamen auch solche von Salbei, Meerkohl und Beifuß.


Gesang

Im kreisenden Bogenflug oder von einer Warte aus lassen sie gedehnte, metallisch-nasale, durchdringende Doppelelemente wie »ewääd« (a G1) erklingen, die durch 1-3 nasale Kurzelemente »wik« verbunden werden können. Auch Elementfolgen wie »wok düb-düb-düb wisiwisi« oder gereihte Doppelmotive bei der Balz (b G2) treten auf.


Rufe

Im Flug rufen sie kurz und unverkennbar »töd«. Daneben beherrschen sie leise Kurzrufe, auch ein bellendes »wak«. Bei Störung nahe dem Nest äußern sie etwas raue und metallisch-nasale gedehnte »wää-äd« oder »dsääd« mit leisem Anlaut, daneben gesangsartige »di-dääd«-Rufe (c R1). Gleichen Aufbau zeigen auch Rufreihen bei der Balz (?) mit »äwäd äwe…«. Fast alle uns bekannten Lautäußerungen klingen in der Hauptsache durchdringend nasal (»Wüstentrompeter«) und weisen ein breites, geräuschhaftes Obertonspektrum auf. Meist ist diesen gedehnten Rufen ein Kurzelement vorangestellt. Ob diesen Eigenschaften ein besonderer Selektionsvorteil im natürlichen Lebensraum der Art zukommt, ist unbekannt. Andere Vögel der Halbwüste und Wüste rufen hoch und reintonig.