Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Fringillidae – Finkenvögel

449 Bindenkreuzschnabel

Loxia bifasciata

E Two-barred Crossbill
F Bec-croisé bifascié

vogel

Kennzeichen

Gew. 33 g. Dieser nordische Finkenvogel ist nur wenig kleiner als ein Fichtenkreuzschnabel. Sonst ist er diesem ähnlich bis auf die sowohl beim sitzenden als auch beim fliegenden Vogel auffällige doppelte weiße Flügelbinde. Der Schnabel ist recht schlank, was auf eine andere Ernährungsweise als bei den Verwandten hindeutet. Tatsächlich verzehrt er vornehmlich Samen aus den weichschuppigen Lärchen- und Tannenzapfen. Er hängt sich dabei wie ein Zeisig in das Gezweig.


Verbreitung und Lebensraum

Er ist ein seltener Stand- oder Strichvogel in Nordfinnland und Nordschweden, von dort bis ins mittlere Ostasien verbreitet. Die Population im nördlichen Nordamerika (L. leucoptera) gilt als eine eigene Art. Unregelmäßige Invasionswanderungen führen von Nordeuropa vereinzelt bis Mitteleuropa, wo der Vogel aber schon als Ausnahmegast gilt. Immerhin hat in Berlin 1991 eine Brut stattgefunden. Er bewohnt vorzugsweise die Taiga, vor allem Lärchenwälder.


Gesang

Er ist verschieden vom Fichten- und Kiefernkreuzschnabel-Gesang: Er besteht aus Strophen, in denen schnell gesungene Phrasen und Elemente verschiedenen Klangcharakters aneinandergereiht werden (a G1). Das Erscheinungsbild ähnelt manchmal den Phrasen des Birkenzeisigs. Imitationen anderer Arten können eingefügt werden. Charakteristisch ist auch ein Hochziehen der Tonhöhe innerhalb einer längeren Phrase. Manchmal werden einzelne Phrasen isoliert gesungen. Die Strophen haben eine Dauer bis zu 15 s, meist 4-6 s. Jede Phrase enthält bis zu 35 gleichartige Elemente, die in einer Wiederholfrequenz von 6-37, meist 10-16 pro s gesungen werden. Jeder Vogel verfügt wohl über 15-20 oder mehr Phrasentypen; diese werden in verschiedener Weise zu Strophen kombiniert. Zwei aufeinander folgende Phrasen können aus den gleichen Elementen bestehen, die aber in unterschiedlicher Tonhöhe oder Wiederholfrequenz gesungen werden. Die Individuen singen oft verschieden. Der Gesang wird von Warten aus vorgetragen. Oft wechselt der Vogel während des Singens die Warte, ohne seinen Gesang zu unterbrechen. Im Winter hört man Subsong mit Imitationen.


Rufe

Die Rufe sind weniger hart als beim Fichtenkreuzschnabel, wie »gebb-gebb...« oder »glib-glib...« (b). Sie können an das Zetern von Amseln erinnern. Dazu gibt es gedämpfte Phrasen wie »tschet-tschet...«, weicher »dschid dschid dschid« (c R1) oder »tjött-tjött...«, die an Birkenzeisig-Rufe erinnern. Im Flug äußern sie ein gereihtes »wit-wit...«, aber auch ein charakteristisches gedehntes nasales Quäken »eeeeet« (vgl. a G1). Spitze schnell gereihte Rufe (d R2) dürften von Jungvögeln stammen. Rufdialekte sind belegt.


Verwechslungsmöglichkeit

Gegenüber den anderen Kreuzschnabelarten klingen die Rufe weicher und mehr reibend. Sie können an das Zetern von Amseln [380] erinnern.