444 Gimpel
Pyrrhula pyrrhula E Eurasian Bullfinch
F Bouvreuil pivoine
Kennzeichen
Gew. 24 g. Dieser kräftige, rundliche Finkenvogel wirkt etwas größer als ein Sperling, er ist durch einen kurzen, dicken Körnerfresserschnabel und eine schwarze Kopfkappe (daher der Zweitname »Dompfaff«) kenntlich. Das ist unterseits rosarot bis karmin, das lichtgraubraun. Der Rücken ist (beim ) grau, der Bürzel leuchtend weiß, die Flügel sind schwarz mit heller Binde. Der Schwanz ist schwarz ohne weiße Kanten (oder am Rand mit Rudimenten weißer Keilflecke). Jungvögel sind braun ohne schwarze Kopfkappe. Die Vögel sind gesellig, außerhalb der Brutzeit oft in kleinen Trupps. Auch Familienverbände halten lange Zeit zusammen. Der Flug ist bogig.
Verbreitung und Lebensraum
Der Gimpel ist Jahresvogel in Mittel- und Nordeuropa (mit Ausnahme des hohen Nordens) sowie im nördlichen Südeuropa. Im Winter halten sich Individuen aus dem Norden und Osten in Mitteleuropa auf. Sie sind Waldbewohner, hauptsächlich im Nadelwald. Vor allem im Winter stellen sie sich häufig paarweise in Gärten und an Futterstellen ein. Sie sind Körner-, Beeren- und Knospenfresser.
Gesang
Der Gesang ist unauffällig. Er besteht aus locker gereihten, einfachen oder doppelten Pfeifelementen und kurzen Trillern, die meist heiser, nasal oder gequetscht klingen und teils herabgezogen werden, woraus sich ein melancholischer Klangcharakter ergibt (a G1). Eine Strophengliederung ist nicht zu erkennen. Ein leise schwätzender Subsong (b G2) ist flüssiger und etwas variationsreicher als der Vollgesang. Gimpel lernen den Gesang von ihrem Vater, in menschlicher Obhut auch vorgepfiffene Melodien von ihrem Pfleger. Sie können diese an ihre Söhne weitertradieren. Auch singende Weibchen werden regelmäßig beobachtet.
Rufe
Am häufigsten ist ein kurzer herabgezogener Pfeiflaut wie »düe« oder »djü« (c R1), der leicht nachzupfeifen ist und mit dem man die Vögel anlocken kann. Auch treten gedehnte »diib«, »dijüe« (e R3) als Alarmrufe oder eilige »dschep« auf, alle Rufe im variablen Wechsel. Bei Abflug und im Sozialkontakt äußern sie gereihte kurze »düt«-, »büt«- oder »dit«-Rufe (g R4), bei Aggression ein wiederholtes »chier-chier-chier«. Bettelnde Jungvögel rufen heiser »pfüb«, »duji«, »jüi« oder »aji« (f R4). Im Winter 2004/2005 tauchten anscheinend erstmals in Westeuropa Gimpel nordöstlicher Herkunft auf, die anstelle des normalen »düe« ein kurzes nasales »töd« rufen (d R2) und deswegen »Trompetergimpel« genannt werden.
Instrumentallaute
Burrender Flugschall in kurzen Stößen ist beim Abflug zu hören. Knackende Geräusche treten beim Öffnen von hartkernigen Früchten oder Samen auf.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Rufe können an den einfachen Gesang des Sperlingskauzes [238] erinnern, sind aber herabgezogen.
Familie Fringillidae – Finkenvögel
- 439 Buchfink
- 440 Teydefink
- 441 Bergfink
- 442 Kernbeißer
- 443 Hakengimpel
- 444 Gimpel
- 445 Wüstengimpel
- 446 Karmingimpel
- 447 Girlitz
- 448 Kanarengirlitz
- 449 Bindenkreuzschnabel
- 450 Kiefernkreuzschnabel
- 451 Fichtenkreuzschnabel
- 452 Grünfink
- 453 Stieglitz
- 454 Zitronenzeisig
- 455 Korsenzeisig
- 456 Erlenzeisig
- 457 Bluthänfling
- 458 Berghänfling
- 459 Alpenbirkenzeisig
- 460 Taigabirkenzeisig