441 Bergfink
Fringilla montifringilla E Brambling
F Pinson du nord
Kennzeichen
Gew. 24 g. Der nahe verwandte Bergfink entspricht in der Größe dem Buchfinken, doch ist der Bürzel nicht grün, sondern weiß, die Schwanzaußenkanten sind nicht weiß, sondern grau. Das ist mit einem ausgedehnten orangefarbenen Schulterfleck und ebenso gefärbter Kehle und Brust versehen; Kopf und Rücken sind im späten Frühjahr und Sommer glänzend schwarz, im Winter teils durch bräunliche Säume verdeckt, die im Frühjahr abbrechen. An der Flanke ist eine Tropfenfleckung zu erkennen. Der Schnabel ist im Sommer schwarz, im Winter gelb. Das ist unscheinbar, jedoch am weißen Bürzel und dunklen Längsstreifen auf dem Kopf und im Nacken kenntlich. Im Winter sind die Vögel sehr gesellig, teils sind sie in dichten Trupps oder endlosen bandförmigen Formationen unterwegs. Mehrere Millionen Individuen können sich dann abends an Gemeinschaftsschlafplätzen treffen, wie im Frühjahr 2015 im Südschwarzwald und in Hessen und alljährlich in der Schweiz. Gelegentlich treten sie in kleiner Zahl auch an Futterstellen auf. Unter späten Wintergästen können sich bereits schwarzköpfige vor der Rückkehr in die Brutgebiete zeigen.
Verbreitung und Lebensraum
Dieser Fink ist ein Sommervogel in Skandinavien und den baltischen Ländern, im Osten bis Ostasien. Er bewohnt die lichte Taiga und subarktische Birkenwälder. Er tritt im mitteleuropäischen Überwinterungsgebiet zeitweise in Millionenscharen auf, die gemeinsam in Altfichtenbeständen an geschützten Standorten übernachten. Zur Nahrungssuche verteilen sie sich in Buchenbeständen am Boden.
Gesang
Der Artgesang besteht in einer anhaltenden monotonen Folge gedehnter Einzelelemente wie »djääi« oder »dsää« (a G1) – bei individuell variabler Klangqualität –, die etwas an das »Schwunschen« des Grünfinken erinnern und den Regenrufen des Buchfinken entsprechen dürften. Bei leisem Beginn nimmt die Lautstärke im Verlauf des Elementes zu. Es hat eine Dauer von ca. 1 s, die Intervalle betragen etwa 5 s. Im Überwinterungsgebiet ist dieser Gesang gelegentlich an sonnigen Frühjahrstagen zu hören. Der Subsong besteht aus quietschenden und rauen, schneller aufeinanderfolgenden Elementen.
Rufe
Charakteristisch ist ein nasaler, durchdringender, gequetscht klingender Ruf wie »tschäe« (b R1) oder »quäig«. Er ist sowohl von sitzenden wie auch von fliegenden Einzelvögeln zu hören, auch als Alarmruf, etwa gegenüber einer Sperbereule. Sonst äußern sie als Flugruf ein kurzes hartes »tjep« (c R2) oder »jäg«, im Abflug gereiht. Zur Brutzeit kann man von einem einen rhythmisch wiederholten hohen Ruf (d R3) hören, auch vom als Alarmruf am Nest. Große Trupps am Gemeinschaftsschlafplatz fliegen fast durchweg stumm an oder ab, erzeugen aber vor allem abends am Schlafplatz einen millionenfachen Lärm (e R4). Man kann dabei nicht erkennen, welche Rufe sie verwenden. Subsong wurde vermutet.
Instrumentallaute
Der Flugschall addiert sich in der Gruppe zu kräftigem Rauschen.
Familie Fringillidae – Finkenvögel
- 439 Buchfink
- 440 Teydefink
- 441 Bergfink
- 442 Kernbeißer
- 443 Hakengimpel
- 444 Gimpel
- 445 Wüstengimpel
- 446 Karmingimpel
- 447 Girlitz
- 448 Kanarengirlitz
- 449 Bindenkreuzschnabel
- 450 Kiefernkreuzschnabel
- 451 Fichtenkreuzschnabel
- 452 Grünfink
- 453 Stieglitz
- 454 Zitronenzeisig
- 455 Korsenzeisig
- 456 Erlenzeisig
- 457 Bluthänfling
- 458 Berghänfling
- 459 Alpenbirkenzeisig
- 460 Taigabirkenzeisig