Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Fringillidae – Finkenvögel

439 Buchfink

Fringilla coelebs

E Chaffinch
F Pinson des arbres

vogel

Kennzeichen

Gew. 24 g. Der Buchfink ist der häufigste Brutvogel in Mitteleuropa. Das ist rötlich-braun mit blaugrauem Oberkopf, das schlicht grau-grünlich. Beide haben einen moosgrünen Hinterrücken, weiße Flügelabzeichen und Schwanzkanten. Im Schlichtkleid sind die kräftigen Farben beim mit hellen Säumen abgedeckt und werden erst durch Abbrechen der Säume im Frühjahr freigelegt. Die Vögel halten sich vor allem in Bäumen auf und laufen gern auf großen horizontalen Ästen entlang. Zur Nahrungssuche begeben sie sich häufig auf den Boden, wo sie sich mit einem merkwürdigen Hüpflaufen fortbewegen.


Verbreitung und Lebensraum

Sie sind in ganz Europa verbreitet, in Sibirien bis zum Baikal. Auf den Kanarischen Inseln und Madeira gibt es eigene, anders gefärbte Unterarten oder Allospezies mit abweichenden Lautäußerungen. In Mitteleuropa überwintern vor allem die . Das winterliche Fehlen der veranlasste den schwedischen Naturwissenschaftler Carl von Linné 1758, der Art deshalb den Namen coelebs = ehelos zu geben. Buchfinken bewohnen zur Brutzeit alle Arten von Baumbeständen.


Gesang

Jedes verfügt über 1-6 verschiedene Strophentypen, die nach Beginn und Endschnörkel unterscheidbar sind. Nach einer Serie von Strophen eines Typs wechselt der Sänger zu einem anderen. Er singt meist auf Warten in halber Höhe der Baumkronen, seltener im schwirrenden Schauflug, manchmal sogar auf dem Boden. Der »Schlag« ist eine laut schmetternd gesungene Strophe, die sich in Abständen von einigen Sekunden wiederholt. Sie besteht aus etwa drei in der Tonhöhe abfallenden Phrasen, an die sich ein Endschnörkel (»würzgebier«, »reitzug« usw.) anschließt. Den Abschluss bildet oft ein kurzes »kit« (a G1), ein imitierter Ruf des Buntspechts, in Griechenland der imitierte Erregungsruf »tjip« des Balkanlaubsängers. Bei sogenannten Mischsängern können die Strophen mit Fremdelementen, beispielsweise mit den strukturell ähnlichen Phrasen des Grünfinks angereichert sein (b G2). In (b) dürfte zudem die dritte Phrase die Imitation von erregten Rufen »twit-twit…« des Kleibers sein. Die Strophen der Buchfinken auf den Kanaren werden langsam gesungen und klingen weich (c G3). Im zeitigen Frühjahr singen die Vögel leise schwätzend und kontinuierlich vor sich hin. In diesem Subsong G4 fallen ein häufiges hartes Schnarren, eingeschobene Rufe und noch nicht vollständig kristallisierte Strophen auf. Anstelle des Gesangs ist zuweilen ein rhythmisch wiederholter, einsilbiger »Regenruf« (in den Sonagrammen abgekürzt RR) zu hören, meist in Form des »Rülschens«: »wrüt« (e R2). Diese Rufform variiert als Dialekt z. T. kleinräumig stark: »hüid«, »dschäd« (f R3) als Beispiele für Deutschland, »fiü« (g R4) auf Kreta; in Griechenland »siih« (i R5) usw. Es gibt auch mehrsilbige Dialekte. Der Regenruf tritt nur bei und nur zur Brutzeit auf. Regenrufe haben dieselbe Motivation wie der Gesang. Sie treten dann als »Rufgesang« auf, wenn der strophige Gesang extern oder endogen blockiert ist. Das Motiv wird tradiert und teils wohl auch fremdimitiert. In großen Städten gibt es teilweise mehrere verschiedene Dialekte mit weichen Grenzen, auf dem Land große Gebiete mit nur einem Dialekt. Mischrufer benutzen zwei Dialekte abwechselnd oder kombinieren sie zu verschiedenen Gemischen.


Rufe

In Alarmsituationen rufen sie ein- oder mehrsilbig bis kontinuierlich »pink« (d R1). Die einsilbige Form gilt als Sozialruf. Beim Auftauchen eines Flugfeindes rufen sie ein schwer lokalisierbares »siih«, vor dem Abfliegen und im Flug ein verhaltenes »djüb« (h R6). Das äußert vor der Paarung ein »sit«. Flügge Jungvögel verraten sich durch ein sperlingsartig tschilpendes »tschr« (R7). Einen ganz ähnlichen »Frühlingsruf« hört man vom im Frühjahr. Es gibt noch einige weitere Rufe beim Buchfinken.


Instrumentallaute

Schnabelknappen tritt einzeln beim Insektenfang, gereiht bei kämpferischen Auseinandersetzungen auf.


Verwechslungsmöglichkeit

Das Pinken gibt es auch bei der Kohlmeise [291], es ist dort aber meist von einem hohen »zi« begleitet. Die Regenrufform »hüid« stimmt mit dem Ruf des Zilpzalps [320] und mit dem Alarmruf des Gartenrotschwanzes [406] überein.