Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Sylviidae – Grasmücken

361 Schuppengrasmücke

Sylvia melanothorax

E Cyprus Warbler
F Fauvette de Chypre

vogel

Kennzeichen

Gew. 11,5 g. Diese insel-endemische Form ist der nächstverwandten Samtkopf-Grasmücke ähnlich; aber Brust, Kehle und Flanke sind mit mehr oder weniger deutlicher Schuppenfleckung versehen, die bei den jungen noch schwach entwickelt ist oder fehlt. Die Kehle hat seitlich einen hellen Bartstreif. Das Auge ist gelblich, die schwarze Kopfkappe reicht bis unter das Auge. Weiße Schwanzkanten sind vorhanden. Das ist grau, eine Fleckung der Unterseite ist nur angedeutet oder fehlt ganz. Schuppengrasmücken sitzen gern auch ohne zu singen auf erhöhter Warte. Territoriale Schuppen- und durchziehende oder überwinternde Samtkopf-Grasmücken nehmen keine Notiz voneinander. Neben den Unterschieden in Färbung und Lautäußerungen spricht dies dafür, dass die Schuppengrasmücke als eigene Art zu betrachten ist, was nicht immer der Fall war.


Verbreitung und Lebensraum

Die Schuppengrasmücke ist Jahresvogel und teilweise Sommervogel ausschließlich auf Zypern. Sie bewohnt Gebüsch und Unterholz von der Küste bis in etwa 1000 m Meereshöhe. Die Nester stehen in kleinen Dornsträuchern. Sie zieht sich anscheinend in der kühlen Jahreszeit mindestens aus den höheren Lagen zurück und wandert teilweise in die Levante ab.


Gesang

Der schnelle strophige Gesang von ratterndem Charakter (a G1) enthält fast keine tonalen Anteile. Er ist ähnlich wie bei der Samtkopf-Grasmücke, aber mit mehr hölzernem Klang versehen. Gelegentlich werden längere Triller in die Strophe eingebaut. Das singt gern von einer erhöhten Warte, sogar von einer trockenen Baumspitze aus, zuweilen im grasmückentypischen Singflug, wobei der Gesang kontinuierlich wird. Beim Singflug sind die Flügelschläge weit ausholend und verlangsamt, der Flug wirkt gaukelnd. Der Vogel landet anschließend wieder auf einer Warte. Der leise Subsong (b G2) ist variationsreicher und schwätzend, mit mehr tonalen Elementen angereichert.


Rufe

Bei Störung hört man von beiden Geschlechtern harte Kurzelemente, knapp zweisilbig und hell wetzend wie »trt« oder »tek« (d R1), »trt-trt« oder mit einer Vorsilbe »riid-trt-trt«. Wohl nur vom vernimmt man außerdem strophig ratternde Formen wie »tititi...« (e R2) oder »tek terrrrr«, die über 2 s lang anhalten können (c R3). Manchmal werden diese Strophen mit einem trockenen »töd« oder »tek« eingeleitet (c R3). Sie können auch in Gesang übergehen. Beim Überhinfliegen eines Greifvogels wiederholt der Vogel ein weiches »düh« (f R4) oder ein metallisches »djüh«, ganz ähnlich wie bei der Mönchsgrasmücke.