Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Sylviidae – Grasmücken

346 Mönchsgrasmücke

Sylvia atricapilla

E Blackcap
F Fauvette à tête noire

vogel

Kennzeichen

Gew. 19 g. Diese mittelgroße Grasmücke zeichnet sich durch graubraune Grundfärbung und beim durch eine schwarze flache Kopfplatte aus, die nicht bis unter das Auge reicht. haben eine hellbraune, Jungvögel eine matt dunkelbraune Kopfplatte. In allen Kleidern fehlen weiße Schwanzkanten.


Verbreitung und Lebensraum

Sie ist Sommervogel in ganz Europa mit Ausnahme des äußersten Nordens und überwintert z. T. schon in Südeuropa, vereinzelt bereits in Mitteleuropa. Mitteleuropäische Vögel ziehen in jüngerer Zeit vermehrt auf die Britischen Inseln, wo sie Vogelfütterungen besuchen und von wo sie einen rascheren Rückweg in ihre Brutgebiete finden. Sie bewohnen Parks und lichten Laub- oder Nadelwald mit Strauchschicht, wo das Nest häufig in Brombeergestrüpp angelegt wird.


Gesang

Die Strophe dauert durchschnittlich 3 s und besteht aus einem mehr oder weniger ausgedehnten schwätzenden Vorgesang und einem anschließenden, in der Lautstärke zunehmenden und aus rein flötenden Tönen (3,1 kHz) zusammengesetzten Motivgesangsteil, dem so genannten Überschlag (a G1, b). Der Vorgesang enthält viele harte und schmatzende Elemente, oft auch Imitationen, besonders am Anfang solche von Amsel-Gesang. Jeder Vogel singt mehrere verschiedene Motivformen. Die Motive werden tradiert. Der Motivteil enthält Dialekt-Merkmale. In manchen räumlich abgetrennten Populationen (Nördlinger Ries, Alpengebiet, Elba, Teneriffa, Westfrankreich) singen die stark vereinfachte, besonders auffällige Leiermotive aus zwei, auch ein oder drei (d G2) abwechselnden Elementen, z. B. »bile-bile-...«. - Abhängig u. a. vom Brutzeitstatus ist auch regelmäßig gedämpfter Dauergesang ohne den kräftigen Überschlag zu hören, auch bei territorialen Auseinandersetzungen. Gegen Ende der Brutsaison erklingen vor allem Überschläge, kein Vorgesang mehr. Der Gesang wird meist aus der Deckung heraus hervorgebracht, selten von offener Warte, fast nie als Fluggesang. Flügge Jungvögel singen in entspannter Situation einen unfertigen schwätzenden Jugendgesang G3.


Rufe

Bei Störungen rufen sie ein wiederholtes kurzes, hartes »tak« (e R1) oder »tek«, das bei starker Erregung schnell und rhythmisch gereiht und z. T. mit gedehnten rauen »däh«- (c R2) oder »schräit«-Rufen untermischt wird. Schrill klingen hohe »psrii«-Rufe. Der Luftfeindruf ist ein leises, getragenes »jüh« oder »düh« (g R4). Wird der Vogel gegriffen, ertönt ein wiederholtes Kreischen. In Flugbereitschaft äußert er leise »dididi«- oder »girrrrr«-Rufe (h R5). Daneben gibt es schnarrende Rufe wie »rarr« oder »tarrt« (f R3). Die Nestlinge sind anfänglich stumm, haben erst ab dem 7. Tag ein zartes Betteln und äußern ab dem 8. Tag breite »wäd«. Ausgeflogene Jungvögel markieren ihren Standort durch »tak«-, »wüg«- und etwas nasale »idat«-Rufe (i R6), die individuell unterschiedlich sind und auch im Winterquartier noch verwendet werden.


Instrumentallaute

Aus der Nähe ist schnurrender Flugschall hörbar (in R6, bei 8 s).


Verwechslungsmöglichkeit

Die Alarmrufe erklingen häufig in schnellerem, gleichmäßigerem Takt und sind lauter als bei der Klappergrasmücke [351]. Der Gesang ist im Gegensatz zur Gartengrasmücke [347] weitgehend reintonig und in der Tonlage Sopran; die Strophen sind kürzer.