353 Dorngrasmücke
Sylvia communis E Common Whitethroat
F Fauvette grisette
Kennzeichen
Gew. 14 g. Diese mittelgroße Grasmücke mit braunem Rücken und hellbraun gesäumten Armschwingen hat eine weiße Kehle, die gegen die Brust abgesetzt ist. Alte unterscheiden sich durch einen stärker grauen Kopf von und Jungen. Die Schwanzaußenkanten sind weiß, am Ende des Sommers oft stark abgenutzt. Im Vergleich zur kleineren Brillengrasmücke ist diese Art weniger kontrastreich gefärbt und gezeichnet.
Verbreitung und Lebensraum
Die Dorngrasmücke ist Sommervogel in ganz Europa mit Ausnahme des nördlichen inneren Skandinaviens. Sie geht weit nach Mittelasien hinein. Sie bewohnt meist dorniges Gestrüpp in sonst offenem Gelände, z.B. Gebüsch an Feldrainen und Waldrändern.
Gesang
Der Gesang besteht aus rau schwätzenden, oft gleichartig wiederholten, relativ kurzen (1,2 s) Strophen (a G1). Die Strophe beginnt meist mit einem gedehnten, rauen Element, woran sich eine Serie leiernder, d. h. alternierend höherer und tieferer Elemente anschließt (b). Sie wird im Folgenden variabler und endet nicht selten mit einem kurzen Spottelement, z. B. einem Mehlschwalben- oder Brandseeschwalben-Ruf »kjirrü« oder einem Fitis-Erregungsruf »huit« (c G2, hier im Subsong). Der Gesang wir typischerweise in rauem Klang und hastig vorgetragen, am intensivsten während der Reviergründung. Jedes singt mehrere verschiedene Strophentypen. Beim Singen kommt das weiße Kehlgefieder zur Geltung. Der Gesang wird meist von einer Warte aus (Buschspitze u. ä.) präsentiert. Im Fluggesang und kurz davor bzw. danach wird der Gesang kontinuierlich und flüssiger, (G1 Strophe 10), er ist mit vielen Fremdimitationen angereichert. Der Singflug führt von der Warte aus in freiem Aufstieg nach oben, dabei sind die Flügelschläge schmetterlingsartig verlangsamt und weit ausholend. Auch der leise Balzgesang, der im Gebüsch bei der Werbung um ein zu hören ist, steckt voller Imitationen. mit vielen Singflügen verpaaren sich früher und füttern mehr als andere.
Rufe
Zur Brutzeit ist bei Störung ein ausgeprägtes, oft zu Strophen gereihtes, hochgezogenes und etwas nasal klingendes »düh-woid-woid...« (d R1) typisch. Es wird in verschiedenster Weise variiert, z. B. als »dscharp« oder in Griechenland beim Warnen als gedrängte Kurzstrophe (e R2). Nach der Brut hört man ein grasmückentypisches »tek...« (f R3), auch als Schnarrlaut gereiht »trrrt«, sowie »tschrt«, »wäd« (g R4) und schnell »hidididit« oder fast stimmlos einzeln »pt pt«. Der Angstschrei bei Bedrängnis ist ein gedehntes wiederholtes Kreischen (R5). Eben flügge Junge verwenden als Standortlaut ein »idat«, wie junge Mönchs-und Klappergrasmücken.
Verwechslungsmöglichkeit
Dorn- und Klappergrasmücke [351] sind beide weißkehlig, aber in Gesang und Rufen zur Brutzeit verschieden. Die Brillengrasmücke [354] ist kleiner sowie kontrastreicher gezeichnet und gefärbt.
Familie Sylviidae – Grasmücken
- 346 Mönchsgrasmücke
- 347 Gartengrasmücke
- 348 Sperbergrasmücke
- 349 Orpheusgrasmücke
- 350 Nachtigallengrasmücke
- 351 Klappergrasmücke
- 352 Wüstengrasmücke
- 353 Dorngrasmücke
- 354 Brillengrasmücke
- 355 Provencegrasmücke
- 356 Sardengrasmücke
- 357 Balearengrasmücke
- 358a Iberien-Bartgrasmücke
- 358b Ligurien-Bartgrasmücke
- 358c Balkan-Bartgrasmücke
- 359 Samtkopf-Grasmücke
- 360 Maskengrasmücke
- 361 Schuppengrasmücke