Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Sylviidae – Grasmücken

359 Samtkopf-Grasmücke

Sylvia melanocephala

E Sardinian Warbler
F Fauvette mélanocéphale

vogel

Kennzeichen

Gew. 12 g. Bei dieser kleinen Grasmücke ist das kontrastreich gefärbt: schwarze, bis unter das Auge reichende Kopfkappe, weiße Kehle und grauer Rücken; weiße Schwanzkanten, roter Augenring. Das Verhalten des ist recht auffällig. Das ist allerdings unscheinbar düster graubraun und selten zu sehen.


Verbreitung und Lebensraum

Die Art ist eine häufige, typisch mediterrane Grasmücke und tritt als Jahresvogel im ganzen Mittelmeergebiet auf. Sie ist wenig anspruchsvoll und bewohnt vorwiegend Macchie und Kiefernwald. In Zwergstrauchgesellschaften wird sie durch andere Grasmückenarten vertreten. Jedoch baut sie in niedrigem Dorngesträuch ein Nest aus Grashalmen mit einer Verkleidung von feinen Gespinsten.


Gesang

Der Gesang besteht aus Strophen variabler Länge, im Mittel etwa 3 s. Der Klang ist hart ratternd (a G1), mit einem Tonhöhen-Schwerpunkt bei 4-6 kHz, auf Teneriffa eher tonaler, weicher und wetzend (b G2) und mit einem deutlich tieferen Tonhöhen-Schwerpunkt bei 3-4 kHz. Die Strophe setzt sich aus Serien geräuschhafter Kurzelemente und eingeschalteten, feinen Pfeiflauten zusammen, oftmals taktmäßig wechselnd. Am Strophenbeginn steht ähnlich wie bei den Bartgrasmücken oft ein langgezogener hoher Pfeiflaut »hüie...« (a G1). Der Gesang wird zur Fortpflanzungszeit, auch schon sehr zeitig im Frühjahr, von erhöhter Warte wie z. B. einem Busch in der Macchie aus vorgetragen, bei territorialen Auseinandersetzungen im gaukelnden Singflug: Ihn begleiten relativ langsame, weit ausholende Flügelschläge, die Körperachse weist steil aufwärts. Vor und während des Singflugs sind die Strophen verlängert.


Rufe

Bei unspezifischer Erregung (oft anscheinend spontan) äußern die hart ratternde Strophen aus Kurzelementen, z. T. öfter wiederholt und variabel »trrrtrrrtrrr...«, »trrrr-tititi« oder jeweils auf der zweiten Silbe betont »trr-trét...« (c R1), »titírr-titírr...« usw. Auch außerhalb der Brutzeit ist dieser Rufgesang ständig zu hören. Andere reagieren oft mit ähnlichen Strophen darauf (Ruf-Duette oder Konterrufen). Bei hoher Erregung, z. B. bei Störung am Brutplatz, reagieren sie mit anhaltendem »tititititi...« (d R2), z. T. auch mit längeren, gedehnt rätschenden Elementen wie »trä...« untermischt. Bei Flugbereitschaft vernimmt man ein hölzernes kurzes »töd-töd«. Auf den Kanarischen Inseln klingen die Rufe R3 wie die Gesänge weicher als auf dem Festland.


Instrumentallaute

Den burrenden Flugschall hört man aus der Nähe.


Verwechslungsmöglichkeit

Die lassen sich das ganze Jahr über vorwiegend an den ratternden Alarmrufstrophen erkennen.