355 Provencegrasmücke
Sylvia undata E Dartford Warbler
F Fauvette pitchou
Kennzeichen
Gew. 9 g. Dies ist eine sehr kleine, langschwänzige und dunkelbraune Grasmücke. Die Kehle ist beim mit feinen, weißen, jedoch zeitweise und unter ungünstigen Bedingungen nicht erkennbaren Flecken besetzt. Die Iris ist ocker bis orange, rings umgeben von einem roten Augenring, so dass das Auge rot wirkt, beim stärker als beim . Der Schwanz ist mit einer schwachen hellen Außenkante versehen und wird häufig gestelzt. Die Vögel können sich sehr heimlich verhalten. Der unstete und zuckende Flug führt meist dicht über die Vegetation.
Verbreitung und Lebensraum
Die Provencegrasmücke ist Jahresvogel westmediterraner (Italien, Iberische Halbinsel, einige Mittelmeerinseln) und atlantischer Verbreitung bis Südengland. Sie bewohnt knie- bis hüfthohe Zwergstrauchvegetation wie Garrigue und Heidekraut, meist ohne Baumschicht oder mit Kiefern unterschiedlicher Dichte. Sie nimmt große Reviere bzw. Wohngebiete in Anspruch.
Gesang
Die gedämpften, kurzen, eilig gesungenen Strophen von ca. 1,6 s Dauer setzen sich aus ratternden Anteilen und eingestreuten, fein pfeifenden Elementen zusammen (a G1, b G2von Menorca). Zu Beginn oder anderswo in der Strophe ist oft der nasale Erregungsruf eingeschoben. Jedes singt mehrere verschiedene Strophentypen. Der Gesang wird von niedriger Warte aus und zuweilen bei territorialen Auseinandersetzungen im schwirrenden, schmetterlingsartigen, in hohem Bogen über die Vegetation führenden Singflug vorgetragen. Vor und während des Singfluges sind die Strophen oft erheblich verlängert und variationsreicher (G3). Der Gesang ist schneller und abwechslungsreicher als der der Dorngrasmücke.
Rufe
Bei Störung ertönt ein gedehntes, nasales »dääd« (d R2), »djärr« oder »tschörr«, bei größerer Erregung mehrsilbig »djärr-där« oder »dää-drr« (c R1), wohl hauptsächlich vom . Bei höchster Erregung während des Verleitens am Nest oder bei eben flüggen Jungen rufen sie kontinuierlich schnatternd »trtrtr...« oder »djärrtitititi...« bzw. »trrrr...«. Die sonstigen Rufe sind unauffällig.
Instrumentallaute
Ein kurz burrendes Fluggeräusch ist aus der Nähe hörbar.
Verwechslungsmöglichkeit
Der Vogel hält sich häufig im Gebüsch verborgen, doch sind die nasal-gedehnten Alarmrufe bezeichnend, auch als Komponenten in den Strophen.
Familie Sylviidae – Grasmücken
- 346 Mönchsgrasmücke
- 347 Gartengrasmücke
- 348 Sperbergrasmücke
- 349 Orpheusgrasmücke
- 350 Nachtigallengrasmücke
- 351 Klappergrasmücke
- 352 Wüstengrasmücke
- 353 Dorngrasmücke
- 354 Brillengrasmücke
- 355 Provencegrasmücke
- 356 Sardengrasmücke
- 357 Balearengrasmücke
- 358a Iberien-Bartgrasmücke
- 358b Ligurien-Bartgrasmücke
- 358c Balkan-Bartgrasmücke
- 359 Samtkopf-Grasmücke
- 360 Maskengrasmücke
- 361 Schuppengrasmücke