Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Sylviidae – Grasmücken

358b Ligurien-Bartgrasmücke

Sylvia subalpina

E Moltoni's Warbler
F Fauvette de Moltoni



Kennzeichen

Gew. ca. 10 g. Die Ligurien-Bartgrasmücke unterscheidet sich genetisch und in den Rufen am deutlichsten von den anderen ehemaligen Formen der Weißbartgrasmücke. Die Unterseite des männlichen Alterskleides ist zur Fortpflanzungszeit lachsrot, wobei der Bauch nicht eingeschlossen ist, sondern sich weißlich absetzt. In dieser Hinsicht stimmt sie eher mit der Balkan-Bartgrasmücke überein und unterscheidet sich von der Iberien-Bartgrasmücke. Dies gilt aber nur für die Alterskleider der nicht für die der vorjährigen Vögel. Die Ligurien-Bartgrasmücke mausert sehr variabel, aber vor allem im Überwinterungsgebiet, sodass sie in frischem Gefieder ins Brutgebiet zurückkehrt.


Verbreitung und Lebensraum

Die Ligurien-Bartgrasmücke ist als sommerlicher Brutvogel auf Korsika, Sardinien, Elba, den östlichen Balearen sowie im nördlichen Italien verbreitet. Ihr Vorkommen stößt im Süden an dasjenige der Balkan-Bartgrasmücke an, das vor allem den Südteil von Italien besetzt. Es überschneidet sich aber sogar mit demjenigen von dieser Grasmücke in Norditalien, wo beide Formen unvermischt nebeneinander existieren. Wie die anderen Bartgrasmücken ist diese Form ebenfalls ein Baumbewohner.


Gesang

Die Strophen werden als etwas schneller, höher und mehr insektenartig klingend im Vergleich mit der Iberien-Bartgrasmücke beschrieben. Sie enthalten modulierte reine Töne neben schnarrenden Phrasen (a G1). Sie erinnern an den Gesang des Girlitz, weniger an den eines Bluthänflings. Sie können recht kurz sein (a G1). Die schnarrenden Rufphrasen treten in verkürzter Form so häufig in den Gesängen auf (a G1), dass man an ihnen die Art erkennen kann, selbst wenn der Vogel sich außerhalb des eigentlichen Verbreitungsgebiets aufhält (b, XC 207935, G. Boano).


Rufe

An die Stelle der bei den anderen Formen vorhandenen Einzelelemente »tek« bestimmen hier kurze Phrasen aus ca. acht Elementen wie »trrr« das Bild (c R1). Diese Phrasen treten auch im Gesang auf, sie fehlen bei den anderen Bartgrasmücken.


Instrumentallaute

Ein burrendes Fluggeräusch ist beim Abflug zu hören.


Verwechslungsmöglichkeit

Die schnarrenden Rufphrasen erinnern an Rufe von Zaunkönig [373] und Schwanzmeise [313], sind aber nicht mit den Alarmrufen der anderen Bartgrasmücken zu verwechseln. Sie treten auch im Gesang auf.