Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Sylviidae – Grasmücken

352 Wüstengrasmücke

Sylvia nana

E Desert Warbler
F Fauvette naine

vogel

Kennzeichen

Gew. 9 g. Diese kleine Grasmückenart zeichnet sich durch helles Gefieder mit hell sandfarbener Oberseite aus. Die großen Armdecken und die Schwanzoberseite sind lebhaft rostbraun. Deutliche weiße Schwanzkanten sind ausgebildet, dazu ein dunkler Schaftstrich in den mittleren Steuerfedern und den Schirmfedern. Das gelbe Auge ist von einem breiten schmutzigweißen Augenring umgeben. Die Beine sind hellbraun. Diese Form ist nahe verwandt mit der nordafrikanischen Saharagrasmücke S. deserti und wurde früher mit ihr zu einer Art vereint.


Verbreitung und Lebensraum

Das europäische Vorkommen begrenzt sich auf den Osten Russlands. Dort lebt die Art in Sand- und Steinwüsten oder Halbwüsten mit niedrigem Gebüsch oder dürftiger Krautvegetation. Sie kommt als Langstreckenzieher vereinzelt in Deutschland vor, wird aber vor allem auf Helgoland gesehen.


Gesang

Die charakteristische hell klingende, meist laute Strophe (im Rhythmus fast wie bei einer Dorngrasmücke) besteht vorwiegend aus tonalen und nur wenigen rauen Elementen, auch mit einem absteigenden Triller (a G1). Der Vortrag ist eilig. Am Strophenbeginn stehen schnarrende Elemente. Der Gesang erklingt von einer Warte aus, aber auch im Flug und aus der Deckung heraus.


Rufe

Die Alarmrufe sind trocken und dünn klirrend, am Anfang stärker betont, wie »tschrrrr«, ähnlich dem Zetern eines Haussperlings oder einer Blaumeise, auch in holpriger Reihung schnatternd wie »zrr-zr-zrr...«. Im Kontakt erklingt ein weicher, schnurrender, am Ende verklingender Triller.