Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Sylviidae – Grasmücken

357 Balearengrasmücke

Sylvia balearica

E Balearic Warbler
F Fauvette des Baléares

vogel

Kennzeichen

Gew. 10 g. Die Art ist vor allem am Vorkommen und an den Lautäußerungen zu bestimmen. Alte Männchen sind oberseits blaugrau, im Frühjahr haben sie aber eine klar abgesetzte weiße Kehle, was bei der Sardengrasmücke nicht der Fall ist. Ebenso sind die Flanken rötlich überhaucht. Der Schwanz ist sehr lang, länger als bei der nahe verwandten Sardengrasmücke. Die Beine sind hellorange bis orangebraun.


Verbreitung und Lebensraum

Die Art ist endemisch auf den Balearen mit Ausnahme von Menorca, wo die Provencegrasmücke vorkommt. Auf Mallorca ist sie von der Küste bis auf 1300 m verbeitet. Es gibt kein Brutvorkommen auf dem spanischen Festland. Der Vogel bewohnt niedrige Macchie.


Gesang

Die Strophen mit einer Dauer ca. 2,2 s ähneln dem Gesang der Provencegrasmücke, sind aber ohne die typischen gedehnt-nasalen Elemente. Sie beginnen oft mit einigen hohen reintonigen oder obertonhaltigen Elementen. Danach schließt sich eine rhythmisierte Folge von Kurzmotiven (a G1) an, die zuweilen als Triller aufgefasst werden können. Balearengrasmücken reagieren nicht auf den Gesang der Sardengrasmücke. Der Subsong ist anhaltend schwätzend, leiser und variabler als der Motivgesang.


Rufe

Die Rufe sind ein aus 2-3 Kurzelementen zusammengesetztes, individuell variables »tr« (b R1, c R2), »tatr« oder »tschrer«, deutlich verschieden von den Erregungsrufen der Sardengrasmücke. Daneben äußern sie bei Sozialkontakt ein kurzes verhaltenes »tk« bzw. »pit« (c R2) oder bei starker Erregung gedehnt »zerr«.


Verwechslungsmöglichkeit

Balearengrasmücken sind am besten an den Rufen von den anderen mediterranen Grasmücken zu unterscheiden.