351 Klappergrasmücke
Sylvia curruca E Lesser Whitethroat
F Fauvette babillarde
Kennzeichen
Gew. 11 g. Die kleinste mitteleuropäische Grasmücke ist oberseits grau bis braungrau, die Unterseite strahlt hell mit abgesetzter weißer Kehle. Die dunkle Augenmaske hebt sich von ihrer Umgebung ab. Weiße Schwanzkanten werden im Flug und beim Landen sichtbar. Die Geschlechter sind nahezu gleich.
Verbreitung und Lebensraum
Die kleine Grasmücke ist ein Sommervogel mehr östlicher Verbreitung, sie erreicht nicht mehr Südwestfrankreich, sie zieht im Herbst auch nach Südosten ab. Sie bewohnt bei uns halbhohe, oft parkartig lichte Buschvegetation, in den Alpen auch die Krummholzregion bis oberhalb der Waldgrenze, aber auch Koniferenschonungen.
Gesang
Der Vollgesang besteht aus klar abgesetzten Strophen von ca. 1,9 s Dauer (a G1). In der Strophe folgt auf einen kurzen, leise schwätzenden Vorgesang mit Tonhöhen bis zu 12 kHz ein lautes hölzernes Klappern. Selten wird daran ein kurzer Nachgesang angehängt. Das Klappern setzt sich aus zwei unterschiedlichen, abwechselnden Elementen zusammen, von denen eines länger und kräftig frequenzmoduliert ist. Die meisten wechseln zwischen zwei verschiedenen Strophentypen, die man auch dem Gehör nach unterscheiden kann. Oft findet der Wechsel innerhalb einer Strophe statt. Sie singen gern von einer Warte aus, zuweilen von einer Baumspitze, nur selten im horizontalen fledermausartig gaukelnden Singflug. Zu Beginn und Ende der Brutperiode kann man anhaltenden, auch lauten Subsong (c G2) vernehmen, der ausgedehntem Vorgesang entspricht. Darin sind oft extrem hohe »zizizi«-Elemente eingeschoben. Der Subsong kann direkt in Vollgesang übergehen (d G3), an die Vollgesangsstrophe kann auch noch Nachgesang angehängt werden. Vollgesang ist nur etwa Mitte April bis Anfang Juni zu hören; zeitweise tritt er fast ohne Vorgesang auf. Seltener hört man ihn noch im Juli. Während der Brutphase herrscht verringerte Gesangsaktivität.
Rufe
In Alarmsituationen erklingen die für Grasmücken allgemein charakteristischen, hart schmatzenden »tak«-Rufe (b R1), allerdings meist locker und unregelmäßig gereiht (1-2 pro s) und nicht so rhythmisch wie bei der Mönchsgrasmücke, außerdem höher. Bei hoher Erregung hört man eine Vielfalt schnatternder und zeternder Rufe, z. B. einzelne »tak...« (e R2, Zetern), z. T. in Strophenform wie »t-tirr«. Das erinnert an die Flugrufe der Mönchsgrasmücke. Bei Flugintention lassen sie gleichermaßen ein leises »tirrt« oder »trrü« hören, ähnlich jungen Dorn- und Mönchsgrasmücken. Gegenüber einem fliegenden Flugfeind belassen sie es bei einem kurzen »wäd«. Flügge Junge rufen »idat«, wie junge Mönchsgrasmücken.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Alarmrufe sind ähnlich denen der Mönchsgrasmücke [346], aber leiser und weniger gleichmäßig. Der klappernde Gesang erinnert an den der Zaunammer [466].
Familie Sylviidae – Grasmücken
- 346 Mönchsgrasmücke
- 347 Gartengrasmücke
- 348 Sperbergrasmücke
- 349 Orpheusgrasmücke
- 350 Nachtigallengrasmücke
- 351 Klappergrasmücke
- 352 Wüstengrasmücke
- 353 Dorngrasmücke
- 354 Brillengrasmücke
- 355 Provencegrasmücke
- 356 Sardengrasmücke
- 357 Balearengrasmücke
- 358a Iberien-Bartgrasmücke
- 358b Ligurien-Bartgrasmücke
- 358c Balkan-Bartgrasmücke
- 359 Samtkopf-Grasmücke
- 360 Maskengrasmücke
- 361 Schuppengrasmücke