Ordnung Accipitriformes – Greifvögel
Familie Accipitridae – Habicht-Verwandte

115 Schwarzmilan

Milvus migrans

E Black Kite
F Milan noir

vogel

Kennzeichen

Gew. 850 g. Die Art ist nur wenig kleiner als der Rotmilan. Der Schwanz ist am Ende nicht tief gegabelt, sondern nur schwach eingebuchtet, in gespreiztem Zustand sieht er gerade abgeschnitten aus. Das Gefieder ist dunkelbraun, die Decken des Oberflügels sind heller abgesetzt. Jungvögel sind gefleckt. Die Art ist gesellig.


Verbreitung und Lebensraum

Der Schwarzmilan lebt als Sommervogel in Mittel- und Südeuropa und dringt von Osten her nach Norden bis Finnland vor. Er kommt außerdem in weiten Teilen Asiens, Afrikas und Australiens vor. In Deutschland ist er nirgends häufig. Im Osten und Süden tritt er vielfach als Kulturfolger auf, gerne in der Nähe von Gewässern, aber auch in trockenem Gelände.


Stimme

Die Vögel gelten als ruffreudig. Die Rufe sind ähnlich denen des Rotmilans, aber zusammengesetzt aus einem betonten Eingangselement und einem trillernden Wiehern: »pie-gügügügü...« (a R1), auch wie »wü-hiii...« o. ä., wobei der erste Teil lang gedehnt sein kann, der zweite in der Tonhöhe abfällt, wie »klie wiwiwiwi...« (b R2) oder »...wijijijiji«. Es wird auch variiert: gedehnte und dann trillernde Rufe wie »wiööö-örörör...«. Am Horst können beide Partner duettartig zusammen rufen. Bei Störung oder anderer größerer Erregung werden die Rufe härter und abgehackter. Daneben ertönen bussardartige Einzelrufe wie »hüih«, »gli-hüüü« (c R3) oder » wie türrrrr« (d R4). Jungvögel rufen »piii-wiwiwick«, außerdem ein hohes gereihtes Wispern »bibibibi...«.


Verwechslungsmöglichkeit

Die Lautäußerungen sind ähnlich denen des Rotmilans [114], aber rasch wiehernd. Der Schwarzmilan verfügt auch über bussardartige Rufe [118].