Ordnung Accipitriformes – Greifvögel
Familie Accipitridae – Habicht-Verwandte

110 Rohrweihe

Circus aeruginosus

E Marsh Harrier
F Busard des Roseaux

vogel

Kennzeichen

Gew. 620 g. Die Rohrweihe ist ein mittelgroßer, schlanker Greifvogel, jedoch plumper als die anderen Weihen. Das ist im Alterskleid »bunt«: Die Unterseite zeigt sich hell mit schwarzen Flügelspitzen. An der Oberseite kontrastieren im Flug der braune Mantel, der graue Mittelflügel und die schwarze Flügelspitze; der Schwanz ist grau und ohne Bänderung. Das ist insgesamt dunkelbraun mit cremefarbenem Oberkopf und hellen Schultern sowie hellbraunem Schwanz. Die Jungvögel sind ganz dunkelbraun bis auf den rahmfarbenen Kopf.


Verbreitung und Lebensraum

Die Art ist Sommervogel in Mittel- und Südeuropa, östlich bis Zentralasien. Sie kann als typischer Bewohner von größeren Schilfbeständen bezeichnet werden, kommt regional aber auch schon im Ackerland vor.


Stimme

Das ruft im »Singflug« ein angestrengt klingendes, nasales »hijäe« (a R1, R2), »quiä« oder »kjäh«, in dem auch Tonsprünge enthalten sein können R2). Gegenüber Revierkonkurrenten wird ein weiches, nasales »guig« geäußert. Vom hört man bei der Beuteübernahme und beim Betteln am Nest ein schwaches heiseres »psie...« (d R3), aber auch quietschige gedehnte »chiiii« (c), bei Störung keckernde Rufreihen »kekeke...kee« (b); die Endelemente werden leiser, tiefer oder länger, insgesamt ähnlich dem Turmfalkenruf. Die Bettelrufe der Jungen sind durchdringend wie »piijäh«, daneben ertönen ein sehr hohes »siiih« sowie dünne »zip-zip-zip...«-Laute.


Verwechslungsmöglichkeit

Dem fehlt das Keckern im Schauflug wie bei der Kornweihe [108] oder der Wiesenweihe [109], dafür wiederholt es ein einsilbiges »quiä«. Das hat aber keckernde Rufe, die an die Rufreihen des Turmfalken [128] erinnern können.