Ordnung Accipitriformes – Greifvögel
Familie Accipitridae – Habicht-Verwandte

098 Schlangenadler

Circaetus gallicus

E Short-toed Eagle
F Circaète Jean-le-Blanc

vogel

Kennzeichen

Gew. 1800 g. Der Schlangenadler liegt in der Größe zwischen Bussard und Steinadler. Der Kopf ist eulenartig dick, mit großen gelben Augen. Im Flug ist die Unterseite hell, der Flügel etwas gemustert. Kopf und Kehle sind grau abgesetzt. Der Schwanz ist mit drei bis vier dunklen Querbinden versehen, von denen die letzte am stärksten ist. Der Vogel rüttelt häufig anhaltend mit herabhängenden Beinen, um dann auf Eidechsen und Schlangen herabzustoßen.


Verbreitung und Lebensraum

Er ist Sommervogel in Südwesteuropa bis zur Atlasregion sowie in Ost- und Südosteuropa. Er bewohnt waldiges Bergland und Ebenen. In jüngerer Zeit kommen vermehrt Vorstöße nach Mitteleuropa vor, wo er durch Verfolgung ausgestorben war. 2012 hat eine erste erfolgreiche Brut in der Schweiz stattgefunden.


Stimme

Der ruffreudige Vogel erinnert in Tonlage und Zusammensetzung der Rufe etwas an den Gesang des Pirols, z. B. »hiijüüja« (a R1). Im Balzflug reiht er weiche »gü-gü...«-Rufe (g R2) an, die zur Mitte der Rufreihe hin leicht ansteigen und dann wieder abfallen, sich bei höherer Intensität auch mit Tonsprüngen überschlagen. Weitere Rufe klingen auch wie »iii« (b), »iiää« (c), gereiht »ga ga...« (d) oder lang gedehnt »hüiijeaa« (e) und »iiääüiie« (f). Ähnliche Rufreihen, z. B. »küo-küo...«, erklingen auch bei der Begegnung mit anderen Greifvögeln. Sonst werden ein klagendes »dji« oder rauere »ok«-Rufe angeführt, auch zusammengesetzt wie »miok« u. ä.


Verwechslungsmöglichkeit

Ohne Sichtkontakt ist eventuell eine Verwechslung von Rufen mit Pirol-Gesang [267] (R1) möglich. Man beachte auch die Rufe des Wespenbussards [097].