Ordnung Accipitriformes – Greifvögel
Familie Accipitridae – Habicht-Verwandte

111 Habicht

Accipiter gentilis
Vogel des Jahres 2015

E Goshawk
F Autour des palombes

vogel

Kennzeichen

Gew. 720 g, 1130 g. Der Habicht stellt eine »große Ausgabe« des Sperbers dar. Das ist mehr als bussardgroß, der Schwanz jedoch länger, mit vier breiten Binden. Die Flügel sind relativ kurz und rund geschnitten. Das ist kleiner als das . Altvögel sind dunkelbraun mit grauem Schimmer, die Unterseite ist fein »gesperbert«. Die Unterschwanzdecken sind auffallend lang und weiß. Das Jugendkleid ist braun, die Unterseite rahmfarben mit brauner Längsstrichelung. Wichtige Nahrungsquelle: Der Habicht schlägt kranke oder schwache Vögel im Überraschungsangriff. Im zeitigen Frühjahr kann man den demonstrativen Schauflug über dem Wald mit gespreiztem Unterschwanz sowie verschiedene Flugspiele bestaunen.


Verbreitung und Lebensraum

Die Art ist Jahresvogel in ganz Europa (fehlt weitgehend in Großbritannien) sowie in mehreren Unterarten in Asien und Nordamerika. Sie wird vielerorts gnadenlos verfolgt, hat aber in der Bundesrepublik durch Schutz vor Bejagung in jüngster Zeit wieder zugenommen. Die Art ist auch seit alters her als Beizvogel beliebt. Die Vögel bewohnen abwechslungsreiches Gelände mit kleinen Gehölzen und möglichst viel Waldrand. Sie brüten im Wald und zunehmend in Stadtrandgebieten und sogar innerstädtischen Parkanlagen.


Stimme

Bei Störung am Horst bringen beide Partner lange Reihen von »kikiki...«- (a R1) oder »gik...«-Rufen, das sogenannte »Kirren« oder »Gickern«. Diese Rufreihe umfasst bei einer Wiederholfrequenz von 5-6 Elementen pro s 10-40 Einzelrufe (beim ). Das ruft etwas tiefer als das R3. Im Paarkontakt erklingt schon im zeitigen Frühjahr vom ein strophig gereihtes, bussardartiges »hiii« (c), »hiä« (d) oder »jühijä«, auch abfallendes, leicht wimmerndes »wijije« oder Serien von »wuit«-Rufen. Von hört man z. T. auch Kurzrufe wie »jük«, »gü« oder »gäk«. Die Rufe sind lauter, rauer und tiefer als beim Sperber. Bei der Begattung ertönen ebenfalls gedehnt-heisere Rufe. Bei Abflugbereitschaft werden kurze und hohe »wizi«- oder »zit-ak«-Rufe ausgestoßen. Jungvögel im Horst oder nach dem Flüggewerden verraten sich durch ständiges lautes Lahnen, welches je nach Alter und Hunger variiert: vom verhaltenen »jöö« zu sich überschlagendem »klijäh« und »hijäh« (b R2), hier in Dreiergruppen wiederholt. Diese Rufe sind mehrere 100 m weit zu hören.


Verwechslungsmöglichkeit

Die Stimme ist ähnlich der des Sperbers [112], die Rufreihen sind aber kräftiger und tiefer.