475 Türkenammer
Emberiza cineracea E Cinereous Bunting
F Bruant cendré
Kennzeichen
Gew. 26 g. Diese Ammer wirkt mittelgroß, schlank und langschwänzig, ist aber im Gelände recht unauffällig und oft schwer zu entdecken, allenfalls im Flug durch helle Schwanzkanten. Kehle, Bartstreif und Vorderkopf sind beim im Prachtkleid mattgelb, Brust und Flanke ungestreift grau und Bauch weiß. Das ist noch schlichter. Die Vögel erinnern mit hellem Augenring und Gesichtszeichnung an Ortolane und sind mit diesen näher verwandt.
Verbreitung und Lebensraum
Die Türkenammer tritt als Sommervogel Mitte April bis Anfang August im Brutgebiet auf. Die Unterart semenowii erreicht die südöstliche Türkei, während die Nominatform cineracea endemisch in der Westtürkei lebt. Vertreter dieser Form brüten auch auf einigen Inseln der Ägäis, vor allem Lesbos, und gehören somit zu den Vögeln Europas. Hier bewohnen sie trockenes steiniges Gelände mit lichtem Baumbestand oder Einzelbäumen. Bei einzelnen, anderswo in Europa auftretenden Vögeln besteht der Verdacht, dass sie aus menschlicher Obhut entflogen sind.
Gesang
Der Gesang besteht in ortolanartigen, schnell gesungenen, kurzen und kräftigen Strophen. Bei lebhaftem Gesang kann man etwa 12 Strophen pro min zählen. Das Strophenintervall beträgt dann etwa 5 s, die Strophendauer etwa 1,5 s. Der dargestellte Typ beginnt mit einer 5-silbigen, sich beschleunigenden Phrase »tschip-tschip…«, dann folgt ein hohes gedehntes nasal klingendes Element »iid«, am Schluss zwei kehlige, jeweils ansteigende Elemente »writ-writ« G1.
Rufe
Männchen äußern im Revier lange, taktfeste Folgen von variablen Kurzrufen (Rufgesänge), ähnlich wie es die verwandten Arten tun. Darin dominiert ein klingendes »jüb«, im Wechsel damit ein schwächeres »jib« oder »dsid«, manchmal eingestreut flugrufartig »pt« R1.