Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Emberizidae – Ammern-Verwandte

462 Schneeammer

Calcarius nivalis

E Snow Bunting
F Bruant des neiges

vogel

Kennzeichen

Gew. 24 g. Diese Ammer ist etwas größer als ein Haussperling. Das im Prachtkleid zeigt sich als sehr kontrastreich. Kopf, Unterseite, Armflügel und Schwanzseiten sind weiß, der Rest ist schwarz. Im Winter ist der Vogel durch bräunliche Säume weniger kontrastreich und wirkt fahl bräunlich. Das gilt noch mehr für die und die Jungvögel. Im Winterschwarm sind die Kleider sehr unterschiedlich. Nur wenige alte haben ausgedehnte weiße Flügelfelder. Der Fortbewegung am Boden dient ein lebhaftes Laufen. Außerhalb der Brutzeit sind die Vögel sehr gesellig. Sie treten in dicht zusammenhaltenden, reinen Trupps auf, die aus der Ferne durch die weiße Flügelzeichnung von anderen truppweise vorkommenden Arten wie Berghänfling und Ohrenlerche zu unterscheiden sind. Sie fliegen lebhaft hin und her und sind nie lange an einem Platz.


Verbreitung und Lebensraum

Die Schneeammer ist Sommervogel bzw. Standvogel der alt- und neuweltlichen Arktis bis in höchste Breiten. In Europa ist sie südwärts bis Südnorwegen und Schottland verbreitet. Sie bewohnt kahle Tundren und nordische Gebirge, auch Felsküsten, tritt aber auch in menschlichen Siedlungen auf. Im Winter treten sie bei uns vor allem als Küstenvögel im Spülsaum der Strände auf, seltener im Binnenland, dann in offenem Gelände. Sie ziehen z. T. bis ins Mittelmeergebiet.


Gesang

Bezeichnend ist eine kurze, hell trillernde, formkonstante Strophe (a G1) z. B. wie »dlatirrdidladidatlir«. Sie wird in Abständen wiederholt. Das Gesangstempo ist langsamer als bei der Spornammer. Kennzeichnend ist der rasche Tonhöhenwechsel. Ein verfügt über mehrere verschiedene Strophentypen. Lokale Dialektbildung ist bekannt. Der Gesang erinnert etwas an manche Strophen der Blaumerle. Am Strophenende steht zuweilen ein gedehnt knätschender Laut, auch wiederholt. Bei Störung wird die Strophe abgebrochen. Der Gesang wird von einer Warte aus vorgetragen, meist aber während des rasch aufsteigenden und wieder absteigenden Singflugs mit einer zusammenhängenden Reihe von mehreren Strophen.


Rufe

Im Flug äußern sie einen reinen kurzen wohlklingenden Triller wie »tirr« (b R1, R2), daneben auch »djü« oder »dju«. Von landenden Wintertrupps hört man – vielleicht aggressive – gedehnte und scharfe »dsirr« oder »dsrr« (d R2). lm Brutrevier ist dieser Ruf z. T. gereiht zu hören. Daneben gibt es weitere Rufe, wie ein reines »didü« (e), ein schnelles »pítiti«, welches dem Flugruf entspricht, und ein gequetschtes »dsädit« (c), die z. T. in bunter Folge präsentiert werden (alle R1).


Instrumentallaute

Nicht bekannt.


Verwechslungsmöglichkeit

Eine variable Folge verschiedener Ruftypen hört man im Brutrevier auch bei der Spornammer [461] und anderen Verwandten als Rufgesang. Die trillernden Flugrufe von Sporn- und Schneeammer sind einander ähnlich, aber mit etwas Übung gut zu unterscheiden.