465 Fichtenammer
Emberiza leucocephalos E Pine Bunting
F Bruant à calotte blanche
Kennzeichen
Gew. 30 g. Sie ist eine Schwesterart der Goldammer, aber bei ihr sind alle gelben Farbtöne durch Weiß ersetzt. Beim sind Kehle und Überaugenstreif kräftig rotbraun, die Ohrpartie und der Scheitel weiß, jeweils schwarz eingerahmt. Die Handschwingenkanten sind weißlich, die Flanken rotbraun gestreift. Beim ist die Kehle weißlich, dazu kommen eine feine schwärzliche Strichelung und ein kleiner weißlicher Ohrfleck. Hybride haben z. B. mit Gelb gemischte Partien am Kopf.
Verbreitung und Lebensraum
Diese Ammer ist Brutvogel der Zentral- und Ostpaläarktis. Ihr Vorkommen schließt sich an das der sehr nah verwandten Goldammer an, in West- und Mittelsibirien (zwischen Ural und Baikalsee) gibt es jedoch Arealüberschneidungen und dadurch gelegentlich bzw. zunehmend Hybridisierungen. Beide Arten kommen auch unvermischt nebeneinander vor. Eine kleine europäische Population brütet zwischen Petschora und Ural, eine kleine Überwinterungspopulation stellt sich jährlich in Italien ein. Die Vögel brüten in lichten Nadel- und Mischwäldern, in der Waldsteppe und zuweilen in Steppengebieten mit einzeln stehenden Bäumen. Sie sind stärker an den Wald gebunden als die Goldammer.
Gesang
Der Gesang ist wie bei der Goldammer (a G1, b G1 zweiter Strophentyp desselben ), doch sind Unterschiede in der Elementstruktur und am Strophenende zu erkennen, z. B. ist das Schlusselement mit einem Abwärtsschleifer versehen. Im Sonagramm b ist das Zwischenelement vor dem gedehnten Endelement durch Kontrastierung beim Sonagraphieren verloren gegangen. Verluste des hohen Dialektschluss-Elements treten in manchen Fällen auch bei der Goldammer auf. Vom Klangcharakter her wirkt der Gesang der Fichtenammer eher verhalten und bedächtiger als der der Goldammer. Dennoch reagieren Goldammern vollintensiv auf den Gesang der Fichtenammer.
Rufe
Auch die Rufe entsprechen denen der Goldammer, sind aber gelegentlich etwas weniger scharf, wie »tsük« bzw. »tsik«, auch im ständigen Wechsel vom vorgetragen, und leicht abfallend »tschüeh«, auch betont »dsür«. Bei Flugintention rufen sie leise »tk« und im Abflug gereiht »pitirr«.
Instrumentallaute
Nicht bekannt.
Verwechslungsmöglichkeit
Die Lautäußerungen von Gold- [464] und Fichtenammer sind sehr ähnlich. Man beachte das Vorkommen von Hybriden.