466 Zaunammer
Emberiza cirlus E Cirl Bunting
F Bruant zizi
Kennzeichen
Gew. 26 g. In der Größe wie eine Goldammer, ist das aber mit schwarzer Kehle ausgestattet. Oberkopf und Brustband sind graugrünlich, im Wechsel mit gelben Linien. Der Bürzel ist nicht rotbraun, sondern grauoliv. Das ist schlicht und gestrichelt, vom Goldammer- nur durch grünlichen Bürzel unterscheidbar. Die Schwanzkanten sind weiß, können aber im Sommer durch Abnützung sehr unscheinbar werden. Zur Brutzeit sind die Vögel territorial, außerhalb treten sie in kleinen Trupps auf.
Verbreitung und Lebensraum
Diese Ammer ist Standvogel in West- und Südeuropa sowie den Atlasländern. Sie vertritt die Goldammer in Südeuropa. Sie bewohnt offenes Gelände mit einzelnen Bäumen und grasbewachsenem Boden, Weingärten und sonniges Kulturland. In Deutschland leben nur 250 bis 310 Brutpaare, davon 80 % in rheinland-pfälzischen Weinbergen. Die Nahrungssuche findet vorwiegend am Boden zwischen Gras und Kräutern statt.
Gesang
Die monotone Klapperstrophe, ähnlich derjenigen der Klappergrasmücke [351], besteht oft nur aus einem wiederholten Element oder einer kurzen Silbe (a G1 Strophentyp von Korsika, b G2 Herbstgesang aus Griechenland), dicht gereiht. Der Klang ist jedoch mehr schwirrend G3, manchmal auch klingelnd, und im Tempo zuweilen langsamer als bei der Grasmücke. Überdies fehlt der Vorgesang. Die Strophe setzt leise ein und steigert sich schnell in der Lautstärke. Jedes verfügt über 1-6, meist 3 Strophentypen unterschiedlichen Klanges. Dialekte fehlen anscheinend. Vereinzelt werden Mischsänger mit Goldammer-Strophen beobachtet. Der Gesang wird von einer erhöhten Warte aus vorgetragen. Er ist auch im Spätsommer und Herbst noch zu hören. Bei Erregung durch Rivalen entsteht ein fistelnder hoher Gesang, der an das Geräusch einer Nähmaschine erinnert. Beim Singen wird der Kopf gehoben und der Schnabel weit geöffnet. Dabei kommt die Kehl- und Brustzeichnung des deutlich zur Geltung.
Rufe
Alle Rufe sind kurz, hoch, dünn und schwer zu orten: Darunter sind ein gezogenes »ziih« oder »ziüh«, ähnlich dem gedehnten Ruf der Goldammer, und ein feines »zip« (c R1, ähnlich dem Zugruf der Singdrossel, oder »tsi«. Daneben gibt es weitere weniger häufige Rufe.
Verwechslungsmöglichkeit
Der Gesang klingt mehr schwirrend als der der Klappergrasmücke [351], er ist ohne Vorgesang. Auch an eine abgebrochene Strophe der Goldammer [464] kann man denken.