Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Emberizidae – Ammern-Verwandte

461 Spornammer

Calcarius lapponicus

E Lapland Bunting
F Bruant lapon

vogel

Kennzeichen

Gew. 24 g. Der Vogel ist einer Rohrammer ähnlich, aber das ist zur Brutzeit am schwarzen Gesicht (ohne Bartstreif), dem rostfarbigen Nacken und einem rahmfarbigen Überaugenstreif zu erkennen, der sich als weißer Saum über die Halsseite zur seitlichen Brust hin fortsetzt. Andeutungen der Nacken- und Brustfärbung sind auch im Ruhekleid vorhanden. Das und die Jungvögel sind schlicht streifig. In allen Kleidern ist ein dicker gelber Schnabel mit dunkler Spitze bezeichnend. Jungvögel und Vögel im Schlichtkleid weisen einen hellen Scheitelstreif auf. Der Schwanz ist relativ kurz. Die Vögel bewegen sich am Boden durch Laufen, nicht durch Hüpfen fort. Im Winter sind sie oft nicht so gesellig wie Schneeammer, Berghänfling und Ohrenlerche, die in den gleichen Lebensräumen vorkommen.


Verbreitung und Lebensraum

Die Art ist Sommervogel der nordischen Tundren und Hochgebirge mit niedriger Strauchvegetation in Norwegen sowie ostwärts über Nordrussland bis Sibirien. Außerdem kommt sie im nördlichsten Nordamerika vor. Nach der Schneeammer ist sie die am weitesten nach Norden vorstoßende Ammernart. Das Nest wird niedrig in Kraut- und Strauchvegetation angelegt. Im Winter tritt der Vogel vereinzelt in Krautbeständen und Spülsäumen der Nordseeküste zusammen mit Schneeammern und Ohrenlerchen auf, meist einzeln auch im Binnenland.


Gesang

Der Gesang besteht aus kurzen, etwa 1-2 s dauernden, kompliziert und z. T. klirrend wirkenden Strophen, die an das Tirilieren der Feldlerche und an Heckenbraunellen-Gesang erinnern (a G1). Sie werden schneller gesungen als Schneeammer-Gesang. Sie beginnen mit leisen Elementen, woran sich eine Folge von Trillern und reinen Tönen anschließt. Am Strophenende steht zuweilen ein längeres, zunächst an- und dann wieder absteigendes Element. Die Strophen eines Individuums sind sich alle recht ähnlich, doch bestehen Unterschiede zwischen den Individuen. Der Gesang wird von Warten, vor allem aber im Singflug vorgetragen. Dabei wird beim Abwärtsgleiten der Gesang schneller.


Rufe

Bei Störung im Brutrevier werden verschiedene Rufe wie »tjib tüje« (b R1), »drü«, »tjü«, »didü« (c R1) und »ü-dri« in bunter Folge und langer Reihe angeordnet (Rufgesang). Es handelt sich teils um Einzelrufe, teils um Rufpaare aus gleichen oder verschiedenen Elementen. Der Alarmruf des lautet »tschjü«. Im Flug äußern sie einen zarten Triller wie »pititi« (d R1); er besteht aus mindestens drei sehr rasch aufeinanderfolgenden Kurzelementen ähnlich wie bei der Schneeammer. Bei schwacher Flugbereitschaft bringen sie nur ein solches Kurzelement hervor. Der Zugruf, auch nachts zu hören, ist ein auf die Ferne weiches »tjüb«, das sich aus der Nähe aber schärfer wie "zjü" anhören und schnell gereiht werden kann (e R2).


Verwechslungsmöglichkeit

Der trillernde Flugruf ähnelt dem der Schneeammer [462]. Die Gesangsstrophen werden aber in schnellerem Tempo gesungen.