Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Emberizidae – Ammern-Verwandte

469 Grauortolan

Emberiza caesia

E Cretzschmar's Bunting
F Bruant cendrillard

vogel

Kennzeichen

Gew. 21 g. Diese Ammer ist eine Schwesterart zum Ortolan. Das hat einen deutlich grauen Kopf; Kehlfleck und Bartstreif sind zimtbraun (nicht gelb wie beim Ortolan). Das ist stärker gestrichelt, mit weniger klaren Farben. Die Jungvögel sind intensiv streifenfleckig, leicht mit Jungvögeln von Ortolan und Zippammer zu verwechseln.


Verbreitung und Lebensraum

Die Art ist Sommervogel der Balkanländer, der Ägäis und im Südteil Kleinasiens sowie der südlich anschließenden Mittelmeerländer. Sie bewohnt steiniges und felsiges Gelände mit geringer Vegetation. In Griechenland bevorzugt sie die niedrigeren Lagen, der Ortolan lebt im Gebirge; der Grauortolan geht aber auch bis in Höhen von 1200 m. Hier scheint der Grauortolan den Ortolan in jüngerer Zeit ins Gebirge hinauf abgedrängt zu haben.


Gesang

Die Strophen bestehen meist aus 4-5 Elementen gleicher Tonhöhe, reintonig wie »dü-dü-düi« oder »dä-dä-dä-däh« oder durch Seitenbänder, Obertöne und Zweistimmigkeit schneidend scharf, nasal oder unrein klingend (a G1, b G1, c G1, Strophen eines ). Die Elemente nehmen meist im Laufe der Strophe an Länge wie auch an Lautstärke zu, das Endelement ist am längsten. Die Strophendauer liegt zwischen 1 und 2 s. Zusammengesetzte Strophen bestehen aus zwei verschiedenen, jeweils gereihten Elementtypen. Jedes singt mehrere (bis 4?) verschiedene Strophentypen (vgl. a, b, c). Der Gesang wird von einer Warte wie einer Baumspitze oder einem Leitungsdraht aus vorgetragen. Der Vogel singt lange von einem Platz aus. Strophenlänge und Aufbau sind deutlich von dem der Schwesterart Ortolan verschieden; man kann den Gesang als einfacher und weniger wohltönend auffassen.


Rufe

Bei Störung im Revier werden in monotoner Folge einsilbige, fast stimmlose Kurzrufe wie »zi« oder »zü« in bis zu 4 verschiedenen Typen im ständigen Wechsel (d R1, e R2) aneinander gereiht. Dieser bei Ammern verbreitete Wechsel der Ruftypen (»Rufgesang«) könnte dem Strophentypenwechsel beim Gesang entsprechen und einer Gewöhnung beim Signalempfänger entgegenwirken. Der Flugruf ist ein tonloses »pt«, auch »pitit« oder »but«, dazu »zit«. Ein Futter tragendes ruft anhaltend »tjüp« R3.


Verwechslungsmöglichkeit

Im Gegensatz zum Ortolan [468] halten sich die Elemente in den Strophen ungefähr auf gleicher Tonhöhe, sie werden im Lauf der Strophe länger.