Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Emberizidae – Ammern-Verwandte

472 Waldammer

Emberiza rustica

E Rustic Bunting
F Bruant rustique

vogel

Kennzeichen

Gew. 21 g. Diese Ammernart ist etwas kleiner als die Goldammer. Das wartet im Prachtkleid mit schwarzem Kopf, weißem Überaugenstreif und weißem Bartstreif auf. Die Unterseite ist weiß, Bürzel, Brustband und Flankenfleckung sind kastanienbraun. Die Oberseite ist braun mit dunklen Flecken. Die Schwanzkanten und zwei schmale Flügelbinden leuchten weiß. Das Schlichtkleid sowie das -Kleid sind weniger kontrastreich. Das Schlichtkleid des ist ähnlich dem , jedoch mit stärker ausgeprägtem Brustband. Der Vogel erinnert ein wenig an ein vergrößertes Braunkehlchen. In Erregung werden die Scheitelfedern gesträubt.


Verbreitung und Lebensraum

Diese nordische Ammer ist ein Sommervogel in Nordnorwegen, Finnland, Nordrussland und Nordsibirien bis Kamtschatka. Sie ist westwärts in Ausbreitung begriffen und überwintert in Ostasien (Japan, China). Sie bewohnt Sumpfwald, Birkenmoore und Uferdickichte an Flüssen. Sie zeigt etwa die gleiche Verbreitung wie die Weidenammer und kommt mit ihr in gleichen Lebensräumen vor. Allerdings dienen ihr offenbar ausschließlich Sämereien als Nahrung, auch bei der Jungenaufzucht. Das Nest wird auf dem Boden zwischen Baumwurzeln oder an moosbedeckten Baumstümpfen gebaut.


Gesang

Der Gesang ist variabler als bei anderen Ammern. Die kurzen Strophen bestehen aus schnell geflöteten Elementen mit rasch wechselnder Tonhöhe (a G1). Der Beginn und vor allem das Ende sind leiser als der Mittelteil. Sie erinnern etwas an den Gesang der Zippammer, sind aber kürzer und nicht so hochtonig. Außerdem fehlen Elementwiederholungen, also Phrasierungen. Jedes verfügt über mehrere Strophentypen, die bei konstantem Beginn im weiteren Verlauf variieren können und unterschiedlich verlängert bzw. verkürzt gesungen werden können (vgl. Heckenbraunelle [416].


Rufe

Bekannt sind ein hohes »twüit«, daneben »tik-tik« und ein scharfes »zik« (b), ähnlich wie bei der Zwergammer [471]. Wahrscheinlich gibt es weitere Rufformen.


Verwechslungsmöglichkeit

Der Gesang hat eine gewisse Ähnlichkeit mit denen von Rotkehlchen [398], Gartengrasmücke [347] und Heckenbraunelle [416], zudem erinnert er durch sein lebhaftes Tempo und die hohen Töne auch an den Stieglitz [453].