437 Bachstelze
Motacilla alba E White Wagtail
F Bergeronnette grise
Kennzeichen
Gew. 17 g. Diese gut sperlingsgroß wirkende, schwarz-weiß-graue Stelze hat wie andere Stelzen einen langen, fast ständig wippenden Schwanz, was Aufmerksamkeit anzeigt. Der Flug ist deutlich wellig. Oberkopf, Kehle und Brustlatz sind im Prachtkleid schwarz, dazwischen liegt eine weiße Augenmaske. Im Schlicht- und Jugendkleid sind die Kontraste geringer, die Kehle hell. Der Schwanz ist schwarz mit breiten weißen Kanten.
Verbreitung und Lebensraum
Sie ist in ganz Europa außer auf den Britischen Inseln verbreitet. Als Teilzieher überwintert sie in West- und Südeuropa. Sie bewohnt offenes Gelände, keineswegs immer in der Nähe des Wassers, aber häufig in menschlichen Siedlungen, etwa auf kiesbedeckten Flachdächern oder auf Betonflächen von Flugplätzen. In jüngerer Vergangenheit kommt es zunehmend zu Überwinterungsversuchen.
Gesang
Der flüssig schwätzende Gesang ist nicht sehr häufig zu hören. Er ist ohne deutliche Strophengliederung und vorwiegend aus abgeänderten Rufen zusammengesetzt, die häufig in rhythmisierter Form wiederholt werden (a G1). Zum Teil ist er mit stark obertonhaltigen, unrein klingenden Silben durchmischt. Den lauten Motivfolgen gehen oft einzelne Rufe voraus. Er wird von erhöhter Warte aus, häufig von einem Dachfirst vorgetragen; der Vogel sitzt dort in entspannter Situation, gern in der Sonne. Dieser Gesang hat wahrscheinlich keine territoriale Bedeutung. Ein zwitschernder kontinuierlicher Erregungsgesang ist auch regelmäßig beim Verfolgen fliegender Greifvögel zu hören, z. B. eines Sperbers. Eine ähnliche Form erklingt auch, wenn das das vor der Begattung umwirbt.
Rufe
Die Flugrufe sind vielfältig, entweder einsilbig »zit« oder »psit« oder auch zwei- bzw. dreisilbig: »ziti« , »zilipp«, »zititip«, weniger scharf als bei der Gebirgsstelze. Schwache Formen klingen tonlos wie »tp«, »tptp«, »t‘tp« oder »zlit«. Die Flugrufe sind dem bogigen Flug rhythmisch zugeordnet: je Bogen ein Ruf. Von einer Warte aus werden oftmals lang anhaltend laute, ein- bis zweisilbige »tschrli«-Rufe (b R1) mit gleichmäßigen Intervallen vorgetragen. Ihnen kommt möglicherweise eine revieranzeigende Bedeutung zu (»Rufgesang«). Bei Störung äußern die Vögel hohe schrille »ziwit«-Rufe (c R2). Flügge Junge betteln die Altvögel mit langgereihten Serien von spitzen »zississi...« an.
Instrumentallaute
Dumpfes Flügelburren ist beim Abflug zu hören, Schnabelknappen beim Insektenfang.
Verwechslungsmöglichkeit
Siehe Trauerbachstelze [438].
Familie Motacillidae – Stelzen
- 422 Spornpieper
- 423 Kanarenpieper
- 424 Brachpieper
- 425 Waldpieper
- 426 Baumpieper
- 427 Petschorapieper
- 428 Wiesenpieper
- 429 Rotkehlpieper
- 430 Bergpieper
- 431 Strandpieper
- 432 Gebirgsstelze
- 433 Zitronenstelze
- 434 Wiesenschafstelze
- 435 Maskenschafstelze
- 436 Aschkopf-Schafstelze
- 437 Bachstelze
- 438 Trauerbachstelze