Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Motacillidae – Stelzen

428 Wiesenpieper

Anthus pratensis

E Meadow Pipit
F Pipit farlouse

vogel

Kennzeichen

Gew. 17 g. Die Art ist nah verwandt mit dem Baumpieper, doch in der Färbung grünlicher, die Brust weniger gelblich, dunkel gestrichelt. Der Schwanz hat weiße Kanten, die Beine sind bräunlich, die Hinterzehe ist mit langer Kralle versehen. Der Vogel sitzt kaum auf Bäumen, eher auf Pfosten von Weidezäunen, er wirkt im Flug relativ kurz. Der Flug ist zuckend und wenig fördernd. Zur Zugzeit treten sie oft in Trupps von 30-50 Individuen auf.


Verbreitung und Lebensraum

Er ist Sommervogel in Mittel- und Nordeuropa, einschließlich Island und Grönland. Er überwintert in Westeuropa und im Mittelmeergebiet. Die Vögel bewohnen feuchtes Grasland in Tiefland und Mittelgebirge, baumfreie Stellen in Mooren und Heiden sowie die nordische Strauchtundra. Sie sind bei uns durch Trockenlegung von Feuchtbiotopen gefährdet. In den Alpen tritt an die Stelle des Wiesenpiepers der Bergpieper, an den Felsküsten des Atlantiks der Strandpieper.


Gesang

Der Gesang besteht aus langen Strophen, die sich aus unterschiedlichen, phrasierten Elementfolgen zusammensetzen. Sie beginnen meist mit anhaltendem »tchip-tchip-...« oder »dip-dip-dip-...«, die sich allmählich beschleunigen und in der Tonhöhe leicht ansteigen (a G1). Gegen Ende folgen ein kurzes Schnarren und ein leises tonales »jüjüjü...« oder »si si si...«, die zum Teil noch über die Landung fortdauern (a G1 zweite Zeile). Der Vogel steigt zum Singflug vom Boden oder von niedriger Warte schwirrend auf und landet dort wieder nach ausgiebigem Fallschirmflug. Der Gesang beginnt schon während des Aufsteigens, wobei Lautstärke und Tempo zunächst gering sind und dann zunehmen. Dialektbildung ist bekannt.


Rufe

Der Wiesenpieper ist ruffreudiger als der Bergpieper. Er ruft im Flug und besonders beim Auffliegen mehrsilbig ein spitzes »ist-ist...«, auch »psiip« oder »zip« (R1 am Ende). Die Rufe sind nicht so zischend und unrein sowie höher als die des Bergpiepers. Bei rastenden Vögeln können sie einsilbig sein und hören sich bei geringer Rufintensität auch tiefer und weicher an R3). Im Brutrevier geben die Altvögel bei Störung anhaltend wiederholt ein einsilbiges »pi«, »psit« (b R1) oder knapp zweisilbiges »tli« von sich, bei hoher Erregung auch dreisilbig. Bei Störung am Nest folgen länger gereiht »tlitli...« R2 oder ein hölzernes Rattern (e).


Verwechslungsmöglichkeit

Die Flugrufe des Wiesenpiepers sind meist mehrsilbig und spitz, die des Bergpiepers [430] einsilbig und unrein.