422 Spornpieper
Anthus richardi E Richard's Pipit
F Pipit de Richard
Kennzeichen
Gew. 32 g. Dieser Vogel ist größer und langbeiniger als andere Pieper. Rücken und Brust sind streifig gezeichnet. Die Oberseite ist dunkelbraun mit rostfarbenen Säumen. Der helle Überaugenstreif ist relativ auffällig. Die Zügel sind sehr hell, die Flanken schwach rötlich-bräunlich gegen den weißen Bauch abgesetzt, die Halsseiten mit schwacher Fleckung. Der relativ lange Schwanz ist mit breiten weißen Kanten versehen (vgl. Brachpieper). Die Beine sind im Gegensatz zum Bergpieper hell. Die Hinterkralle ist mit 13-20 mm extrem lang, länger als die Hinterzehe selbst. Der Schnabel ist sehr kräftig und wirkt drosselartig. Die Haltung ist gewöhnlich aufrecht. Die Art wird bei uns meist als Einzelvogel angetroffen.
Verbreitung und Lebensraum
Der Pieper ist Brutvogel in Feuchtwiesen Sibiriens. In Westeuropa tritt er als regelmäßiger, wenn auch sehr vereinzelter Wintergast auf. Er wird alljährlich auf Helgoland gesehen, an der niederländischen und deutschen Küste von September bis Oktober und von März bis Mai. Er wird regelmäßig auch auf den Britischen Inseln und anderswo an Europas Küsten festgestellt, am wenigsten häufig im Binnenland. Er hält sich als Durchzügler und zur Brutzeit vorzugsweise auf feuchten Wiesen auf.
Gesang
Der Fluggesang wird im ca. 80 m hohen wellenförmigen Kreisflug vorgetragen; die kurze Strophe erklingt beim Anstieg und auf dem Wellenberg, der Abwärtsflug mit angezogenen Flügeln bleibt jeweils stumm. Gelegentlich werden auch Boden- oder Wartengesang beobachtet. Die Strophen sind recht einfach und stereotyp, im Flatterflug wiederholt etwa »zri-zri-zri...« (a G1), »tri-ia ia ia tri ia ia ia« oder auch geräuschhafter »dsche dsche dsche-dschi-dschi…«. Im Überwinterungsgebiet tritt ein merkwürdig unorganisierter, tschilpender Gesang auf, der sich sperlingsartig anhört. Zum Teil ist er mit Ruffolgen verbunden.
Rufe
Bei Erregung rufen sie einsilbig, kurz und hart »tip«. Als sehr typisch werden leicht tschilpend-reibende Rufe wie »pschrü« (b R1), »pschüi« (c R1), »tschri« (d), »tsrip«, »rrihp«, »tschrirp« oder »tschjä« (e) beschrieben, die man im Brutrevier als Alarmrufe hört. Der Flugruf ist ebenso charakteristisch rau tschilpend »r-r-rüüp«, »schriip« u. ä. Möglicherweise handelt es sich um intensitätsabhängige Varianten ein- und desselben Ruftyps. Wird der Vogel plötzlich aufgejagt, so ruft er in Reihung »rrrüpp rüpp«. Die Rufe der jungen Vögel sollen mehr auf »i« klingen, die der alten auf »ü«.
Verwechslungsmöglichkeit
Als Wintergast lässt der Spornpieper vorwiegend einen tschilpend-reibenden Flugruf wie »pschrie« hören; darin ist er von anderen Piepern unterschieden.
Familie Motacillidae – Stelzen
- 422 Spornpieper
- 423 Kanarenpieper
- 424 Brachpieper
- 425 Waldpieper
- 426 Baumpieper
- 427 Petschorapieper
- 428 Wiesenpieper
- 429 Rotkehlpieper
- 430 Bergpieper
- 431 Strandpieper
- 432 Gebirgsstelze
- 433 Zitronenstelze
- 434 Wiesenschafstelze
- 435 Maskenschafstelze
- 436 Aschkopf-Schafstelze
- 437 Bachstelze
- 438 Trauerbachstelze