429 Rotkehlpieper
Anthus cervinus E Red-throated Pipit
F Pipit à gorge rousse
Kennzeichen
Gew. 21 g. Er ist ähnlich dem nahe verwandten Wiesenpieper. Rücken und Brust sind aber stärker und kontrastreicher gestrichelt. Zur Brutzeit, teils auch schon im Frühjahr oder Winter, ist vor allem beim die Brust weinrötlich getönt, dies aber individuell sehr variabel. Weiße Schwanzkanten sind wie bei den anderen Piepern vorhanden. Zur Zugzeit sind die Vögel meist nicht so gesellig wie Wiesenpieper. Sie bilden lockere Trupps oder treten einzeln auf. Vögel im Ruhekleid sind für Geübte am ehesten an der Stimme vom Wiesenpieper unterscheidbar.
Verbreitung und Lebensraum
Dieser Pieper ist ein Sommervogel im nördlichsten Eurasien von Nordskandinavien im Westen bis zur Halbinsel Kamtschatka im Osten. Er überwintert in Afrika; in Mitteleuropa ist er nur Durchzügler. Er bewohnt als Brutvogel die subarktische Strauchtundra. Als Durchzügler sucht er schütter bewachsene Ödflächen auf. Er ist ein ausgesprochener Bodenvogel, lässt sich aber zuweilen auch auf einer Baumspitze nieder.
Gesang
Ähnlich wie beim Baumpieper sind die ausgedehnten Strophen aus einer größeren Zahl (ca. 8) unterschiedlicher Phrasen zusammengesetzt, wobei nach 1-2 s kurze Unterbrechungen erfolgen können (a G1). Die erste Phrase klingt wie »ziü-ziü...«, daran schließen sich teils trillernde, teils ratternde Phrasen an. Am Ende folgen wiederholte, gedehnte, zweistimmige, absinkende Pfeifelemente mit einem abschließenden Schnarren. Bei den zweistimmigen Elementen kann man im Sonagramm deutlich erkennen, dass zwei unabhängige lauterzeugende Mechanismen, wahrscheinlich die rechte und linke Hälfte der Syrinx, gleichzeitig arbeiten. Der Gesang wird vor allem im Singflug, und zwar während der fallschirmartig absteigenden Flugphase vorgetragen. Sonst singen die Vögel kürzere Gesänge von Warten oder vom Boden aus. Von Durchzüglern in Westeuropa ist Gesang nur selten zu hören.
Rufe
Der Flugruf ist ein recht bezeichnendes Feldmerkmal: ein scharfes, gedehntes und hohes »psieh«, »psüe« oder »psieb« oder ein kurzes »psit« (c R1), bei größerer Erregung auch zweisilbig (d R2), auf konstanter Tonhöhe oder absinkend, im Klangcharakter etwas unrein (»elektrisch«). Typisch ist die Zickzack-Frequenzmodulation im Sonagramm. Daneben gibt es ein kurzes »tjik«. Auch bei Störung rufen sie kurz »pit« oder »djik«. Außerdem gibt es Rufreihen wie »psi-psit-psi-psi«, gelegentlich hart und gereiht wie »tschrrr« (b).
Verwechslungsmöglichkeit
Rastende Durchzügler lassen sich am ehesten an den »elektrischen« Flugrufen erkennen.
Familie Motacillidae – Stelzen
- 422 Spornpieper
- 423 Kanarenpieper
- 424 Brachpieper
- 425 Waldpieper
- 426 Baumpieper
- 427 Petschorapieper
- 428 Wiesenpieper
- 429 Rotkehlpieper
- 430 Bergpieper
- 431 Strandpieper
- 432 Gebirgsstelze
- 433 Zitronenstelze
- 434 Wiesenschafstelze
- 435 Maskenschafstelze
- 436 Aschkopf-Schafstelze
- 437 Bachstelze
- 438 Trauerbachstelze