423 Kanarenpieper
Anthus berthelotii E Berthelot's Pipit
F Pipit de Berthelot
Kennzeichen
Gew. ca. 16 g. Dieser Pieper der Atlantischen Inseln ist mit dem Brachpieper nahe verwandt und ihm auch ähnlich, aber mehr fahlgraubraun, die Brust fein gestrichelt. Deutlich sind ein heller Überaugenstreif und weiße Schwanzkanten. Der Rücken ist nur schwach gestreift. Die Beine sind fahl fleischfarben und ziemlich lang, weit hinten ansitzend. Der Vogel bewegt sich meist am Boden, wo er gut getarnt ist, sitzt aber auch gelegentlich auf Büschen oder Bäumen oder auf einer Stromleitung als Warte. lm Allgemeinen verhält er sich gegenüber Mensch und Tier wenig scheu. Anscheinend sind die Vögel ganzjährig territorial und verpaart. Kleine Gruppen sind Familienverbände.
Verbreitung und Lebensraum
Er ist ein häufiger Jahresvogel auf den Kanarischen Inseln und dem Madeira-Archipel. Er bewohnt fast alle Lebensräume außer dem Lorbeerwald, von den Küstenebenen bis zu den Hochlagen, vor allem Ödland und Halbwüsten. Am häufigsten ist er wohl auf steinigen Abhängen und Ebenen, die schütter mit Vegetation bewachsen sind, vor allem den einheimischen Euphorbien. Er erreicht hier hohe Populationsdichten. Er teilt seinen Lebensraum häufig mit der Stummellerche, manchmal sogar auch mit dem Wüstengimpel. Regelmäßig hält er sich auf Rast- und Parkplätzen in der Landschaft auf, wo er Krümel aufpickt.
Gesang
Der Gesang ähnelt dem des Brachpiepers: eine Folge von rhythmisch aneinandergereihten Einzelmotiven bzw. zusammengesetzten Elementen, in Abständen von 1-2 s wiederholt. Die Ausbildung des Motivs ist von Individuum zu Individuum unterschiedlich: »tschrli«, »triuit«, »zrliü«, »zirrü« (a G1) oder »zrie« (b G2). Er wird von einer Warte aus oder im schwirrenden Singflug vorgebracht, in diesem Fall mit einer rascheren Reihung der Gesangsmotive.
Rufe
Die bei Störung in Nestnähe zu hörenden Rufe wie »tsrl«, »zijüie« (c R1) oder »zrip« (d R1) sind von den Gesangselementen im Klang kaum zu unterscheiden R2, sind aber etwas kürzer und klingen z. T. gequetscht. Daneben gibt es einige unbedeutende leise Pieplaute. Der Vogel flüchtet vor einem Störenfried mit derartigen Lauten zu Fuß aus der Umgebung des Nestes. Eigentliches Verleiten mit Sich-flügellahm-stellen tritt selten auf. Die Flugrufe klingen hell und dünn »tsip« oder »zirp« (e).
Instrumentallaute
Bei aggressiven Jagereien wird schnelles Schnabelknappen beobachtet (f IL).
Verwechslungsmöglichkeit
Der Gesang ähnelt dem des Brachpiepers [424], der aber auf den Inseln nur als seltener Wintergast und Durchzügler und wohl kaum singend vorkommt.
Familie Motacillidae – Stelzen
- 422 Spornpieper
- 423 Kanarenpieper
- 424 Brachpieper
- 425 Waldpieper
- 426 Baumpieper
- 427 Petschorapieper
- 428 Wiesenpieper
- 429 Rotkehlpieper
- 430 Bergpieper
- 431 Strandpieper
- 432 Gebirgsstelze
- 433 Zitronenstelze
- 434 Wiesenschafstelze
- 435 Maskenschafstelze
- 436 Aschkopf-Schafstelze
- 437 Bachstelze
- 438 Trauerbachstelze