Ordnung Passeriformes – Sperlingsvögel
Familie Motacillidae – Stelzen

432 Gebirgsstelze

Motacilla cinerea

E Grey Wagtail
F Bergeronnette des ruisseaux

vogel

Kennzeichen

Gew. 17 g. Diese knapp sperlingsgroße Stelze ist mit einem extrem langen, breit weiß gesäumten Schwanz ausgestattet. Das hat zur Brutzeit eine gelbe Unterseite, etwas matter als bei der Schafstelze, und einen schwarzen Kehlfleck. Der weiße Überaugenstreif und der weiße Bartstreif kontrastieren mit dem grauen oder schwarzen Grund. und im Schlichtkleid sind ohne dunklen Kehlfleck und matter gefärbt. Die Jungvögel sind unterseits blass. Alle Kleider sind an den stets gelben Unterschwanzdecken zu erkennen. Die Oberseite ist grau, der Bürzel grüngelblich, die Flügel sind dunkel mit besonders im Flug auffallender weißer Binde. Die Vögel laufen tänzelnd mit ständig wippendem Schwanz auf Steinen im Bachbett. Sie fliegen ausgeprägt wellenförmig. Sie sind wenig gesellig, außer am gemeinschaftlichen Schlafplatz.


Verbreitung und Lebensraum

Die Gebirgsstelze ist Sommervogel mit Tendenz zum Überwintern in West-, Mittel- und Südeuropa, bis zu den Kanarischen Inseln (eigene Unterart) und östlich über Kleinasien hinaus. Sie bewohnt schnellfließende, klare Bäche und Flüsschen, im Flachland Wehre, selbst mitten in größeren Ansiedlungen. Sie sucht ihre Nahrung, vorzugsweise Insekten, meist im Spülsaum des Wassers, im Winter auch an größeren Flüssen oder Seeufern, z. T. sogar an Misthaufen und Jauchegruben.


Gesang

Es sind in Abständen wiederholte, kurze, aus sehr spitzen Elementen zusammengesetzte Strophen wie »zi-zi...züwri« (a G1) oder kürzer »zizizizü...« (b G2), die den Gesang bilden. Unterschiedliche Strophentypen können abwechselnd gesungen werden. Der Gesang wird von niedriger wie auch höherer Warte am Bach, gelegentlich im schnurrend-segelnden, teils aufsteigenden Singflug vorgetragen. Daneben besteht ein leiser zaunkönigartiger Zwitschergesang mit flüssigen Trillern und reinen Tönen, z. T. auch mit Imitationen, besonders bei der Werbung. Die spitz klingenden Lautäußerungen, Gesang wie Rufe, setzen sich gegen das Wasserrauschen vor allem wegen ihrer hohen Tonlage recht gut durch.


Rufe

Im Flug rufen sie spitz und scharf 1- bis 4-silbig »ziss-zississ« oder »zit-zit« (c R1, f R3). Bei Störung nahe dem Nest wird zudem ein gedehnter, hoher »süit«- (d R1) oder »ziwie«-Ruf (e R2) eingeschoben. Ob es sich bei diesen gemischten Ruffolgen um Rufe oder um eine Form von Erregungsgesang (Rufgesang) handelt, bleibt offen.